Die Überwindung des Unüberwindbaren

von | 18.Aug.2017 | Poesie | 1 Kommentar

Wie kann man nur vergessen was man hatte
Wo liegt der große Friede im Verlust
Wie kann man wieder frisch sein, nach dem Mühen
Und wie begräbt man in sich diesen Schluss

Bald schon ein Jahr ist ohne dich vergangen
So schnell vergeht die Zeit, ich frage mich
Woran ich mich in Jahren noch erinner
Denn unsre Zeit verblasst, wie nachts das Licht

Vielleicht denkst du auch manchmal noch an mich und
Vergisst nicht ganz die Liebe, die da war
Als wir einander noch nicht richtig kannten
Und unsre Nähe unsre Zuflucht war

So lange her ist dieses erste Lieben
Und bisher bleibt es mir so unersetzt
Bin ich auch frei nun, und kann einsam fühlen
Hälst du mein Herz zu Teilen doch besetzt

Warum auch nicht? Du warst mein Ein und Alles
Ich wollte mit dir durch mein Leben gehen
Konnt ich auch deine Sorgen nicht begreifen
Und deinen Fortgang niemals kommen sehen

Doch auch von mir kenn ich nicht alle Teile
Ich treibe selbst durchs Leben, lern dazu
Hab niemals Perfektion von dir verlangt, denn
Wir ändern uns doch stetig, ich und du

Es ist verloren, was ich ewig wünschte
Es ist vergangen, was so passend war
Vielleicht hätts anders kommen können, dennoch
Wir sind getrennt nun – ein getrenntes Paar

Wie soll nun eine Frau mein Herz verzaubern
Wenn eine Frau mein Herz verzaubert hält
Wie lös ich mich von dieser großen Liebe
Die fortlebt nur in meiner Traumeswelt

Ein Teil von mir wird vielleicht ewig träumen
Und immernoch verliebt und traurig sein
Doch abseits dessen liegt allein die Zukunft
Und alte Liebe strahlt nur noch zum Schein

Der alte Teil von mir, den sie noch kannte
Ist für mich wie ein Freund, aus schöner Zeit
Ich kenn ihn gut und doch sind wir verschieden
Ich bin gewachsen in der Einsamkeit

Ich finde meinen Frieden in dem Wissen:
Ich habe eine tolle Frau geliebt
Und am Verlust, zuletzt noch, will ich wachsen
Weil darin ihre letzte Mitgift liegt

 

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1 Kommentar

  1. Anita Namer

    Starker Text. Ich glaube, dafür gibt`s keine Lösung. Vielleicht fühlt es sich manchmal so schwer an, weil wir glauben, es überwinden zu müssen??
    Müssen wir das wirklich? Es bleibt ein Schatz im Herzen….wenn wir uns diese Empfindung bewahren können.
    Ich glaube, die Liebe geht nicht, sie bleibt. In unseren Herzen ist ganz viel Platz für sie.
    Vielleicht – haben viele Lieben Platz in unseren Herzen? Vielleicht – müssen sie halt dann näher zusammen rücken? Lächeln….
    Ich glaube, durch solche Erlebnisse – wachsen und entwickeln wir uns. Entdecken uns selbst und erkennen unsere Kraft.
    Ist zwar kein Trost…..aber gibt Hoffnung, dass wir im Alter im Lehnstuhl sitzen – und mit einem Lächeln auf dem Gesicht – den Sinn in allem erkennen. Liebe Grüße, Anita

    Antworten

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