Kleiner Matrose

von | 10.Mai.2014 | Poesie | 2 Kommentare

Ein kleiner Matrose mit bärt’gem Gesicht

Schon lange unterwegs in der tosenden Gicht

Ängstlich umklammert den Ruderstiel

Das Paddel längst brach – ihm bleibt nicht mehr viel.

Um ihn erhebt sich das brausende Meer

Er kämpft, verliert die Richtung mehr und mehr.

Die riesigen Wellen schwellen drohend an.

Er findet kaum Schutz in seinem hölzernen Kahn.

Eine Sirene plötzlich den Sturm zerschneidet

Da sieht er den Dampfer, der sein Schiffchen begleitet.

Auf dem Deck die Matrosen, der Kapitän

„Komm, Meeresmann, komm, es wird schon gehen.

Du bist dem sicheren Tode geweiht

Der Sprung in die See ist was dir noch bleibt.

Komm, schwimm herüber mit ganzer Kraft

Bevor der Sturm dir das Leben rafft“

Unser Matrose blickt ängstlich und blaß

Soll er wagen den Sprung ins drohende Naß?

Kann er es schaffen, das Schiff zu erreichen

Bevor seine letzten Kräfte weichen?

„Spring jetzt, spring, Matrosenmann,

Dort wächst schon die nächste Woge heran.

Sie trägt dich herüber, sicher und gesund

Oder du zerschellst auf dem Meeresgrund.“

Zu lange umklammert er des Ruders Stiel

Nein, was ihm bleibt ist nicht sehr viel.

Krachend vernimmt er das Bersten der Bretter,

Hebt noch sein Ruder, dankt seinem Retter.

Trudelnd und taumelnd im Strudel nach unten

Ist nun der hölzerne Kahn verschwunden.

Die Wellen brechen über ihn herein

Und unser kleiner Matrose … kommt wohl nicht mehr heim!

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2 Kommentare

  1. heinz greenwelt

    schön gedichtet könnte tatsächlich so gewesen sein.

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    • Mahatma

      Vielen Dank 🙂

      Antworten

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