Sommer

von | 23.Apr.2013 | Poesie | 0 Kommentare

Ich laufe durch den Wald,

genieße die wärmenden Strahlen der Sonne,

lausche dem Gesang der Vögel.

Rechts und links des Weges rauschen die Tannen im Wind,

neigen ihre Wipfel als wollten sie mich begrüßen.

Ein wunderschöner Tag,

Ich laufe, mir geht es gut.

 

Jetzt geht der Weg bergan,

oben an der Steigung sehe ich schon eine Bank, die zum Rasten einläd.

Ich laufe. Werde immer langsamer, bleibe endlich stehen.

Mein Puls hämmert mir in den Ohren, es brennt wie Feuer.

Starke Hände halten meine Brust umschlungen, ihr Druck ist unerträglich.

Ich ringe verzweifelt nach Luft,

öffne meine Jacke und weiß doch, das es mir keine Erleichterung bringen wird.

Alles ist nur noch ein Krampf, ein Schmerz.

 

Ich schließe die Augen.

Dunkelheit umschließt mich wie eine undurchdringliche Mauer.

Ich warte.

Höre nicht mehr die Vögel, spüre nicht mehr die Sonne auf der Haut.

Ich spüre nur noch Schmerz.

 

Ich warte.

Warte das dieser Schmerz nachlassen wird.

Rede in Gedanken mit mir selbst, mit meinem Herz.

VERDAMMT! Hör auf damit! Hilf mir! Nimm mir den Schmerz! Lass mich atmen!

Sekunden werden zu endlosen Minuten.

Die Zeit bleibt stehen.

 

Dann endlich. Erlösung.

Langsam aber stetig ebbt der Schmerz ab.

Das Trommeln in meinen Ohren läßt nach, meine Brust öffnet sich.

Es ist eine Befreiung, ich kann wieder atmen.

 

Ich öffne die Augen.

Die Bank ist nicht mehr weit.

Die Sonne scheint, die Vögel singen.

Ich laufe.

Laufe wieder ein Stück bergan.

Wieder ein Stück meinem Ziel entgegen.

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