Yad Vashem

von | 12.Nov.2019 | Poesie | 0 Kommentare

An diesem einen Tag, an dem so viel geschah,
waren wir beide zu spät, doch der Bus war noch da.
Ich lief so schnell ich konnte, um bei dir zu sein.
Dann sah ich dich, an diesem Wintertag im Sonnenschein.

Wir fuhren nach Jerusalem.
Unser erster Halt war Yad Vashem.
Ein Ort der Trauer, des Erinnerns, der Melancholie.
Ich spreche Deutsch, du Hebräisch, welch’ bittersüße Ironie.

Im Foyer sprachst du mich endlich an.
Deine Schönheit zog mich in ihren Bann.
Wir gingen weiter, doch die Zeit blieb stehen.
Der Ort um uns herum war nicht mehr zu sehen.

Wir waren Eins, ewig, Hand in Hand,
von einem Denkmal beschützt, in diesem heiligen Land.
So liefen wir weiter und du folgtest mir auf jeden Schritt.
Ein zartes Band der Liebe kam mit uns mit.

Im Wald der Nationen sah ich dich niederknien.
Vor dir stand ein Kind, du lächelst und die Sonne schien.
Du nahmst ihre Hand und halfst ihr beim Gehen.
Nie hab’ ich etwas Schöneres gesehen!

Da wusste ich, dass es Liebe war,
an diesem einen Tag, an dem so viel geschah.
Unser letzter Halt war Yad Vashem,
in der goldenen Stadt Jerusalem.

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