zarte Wellen

von | 03.Sep.2013 | Poesie | 0 Kommentare

zarte Wellen, voller Klang
aus tiefsten Allen eilen sie heran

schon nahe, kann nicht fassen sie
doch haucht Präsenz mir ein ins Mark

mit Weisheit aller Zeiten inne
umgarnen und umschließen mich

ich will
bereit
geb hin ich mich
auf zu verlieren was noch einst dort ward

sie schweben
weben
sie durchdringen mich

blind Zuversicht der Endlichkeit

ist der Moment auch schon vorbei
die Welle traget weiter mich

auf Wänden liegend fliegen wir dahin

sorglos
stetig
auf ungewisser Wege Ziel

durchdringend Hauch
ganz ohne Hast
bedarf es des Vertrauens nicht

sie erheben meine Seele
sie tragen mich hinfort
zu fernen Orten
Raum noch Zeit

hoch und höher
über das Licht

reisend gleite ich dahin

entleerte Fülle
erfülltes Nichts

gebändigt
einig
rasend still
im Dunkel durch die Nacht verweht

tiefer Schmerz
so zäh
er sticht
ins Herz des Seiens immerfort

innerst flackernd Leidens Schmach
des Daseins freudig lastend Pein

es lässt mich fühlen
lieben Dich

Gefühl des Lebens
jetzt und hier
diamanten offenbart
so klar
mag ich’s zu glauben nicht
es jauchzt im Innern eine Schar

Ich bin im Kern
umhüllt von Tüchern warmen Lichts
möcht ewig bleiben hier bei Dir

haltet ein
noch länger
mehr
noch nicht
will bleiben wo ich ward noch eben

will trunken wach auf ewig schweben
und schlummern friedlich
in der Klängen Schoß

sanft setzen sie mich wieder ab
entgleiten
und verlieren sich

benommene Erinnerung
klingt nach in mir
und letztes Feuerwerk erlischt

ich bin zurück
Ich bin kein Vogel mehr

© Maximilian Otto, 2009

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