Wenn es um Macht geht,
dann ist die Liebe tot.
Zwei haben sich einstmals in Liebe gefunden,
Waren glücklich vereint und ehegebunden,
Haben über Jahre hindurch Treue gehalten
Und gewusst, wie Beziehungen zu gestalten.
Man hatte sich gegenseitig getragen,
Gemeinsam gelebt und Krisen ertragen,
Sich dabei nie absichtlich angelogen
Und gemeinsam die Kinder großgezogen.
Doch dann mussten die Liebenden einsehen:
„So kann es mit uns nicht weitergehen.“
Man meinte, die Ehe sei Gefangenschaft,
Die mehr Probleme, als Rettung schafft.
Man war in die Überzeugung geschlittert,
Dass der Partner nur noch Herrschaft wittert,
Um seine Macht tagtäglich auszuüben,
So dass man als Partner leidend geblieben.
Die Trennung war nur eine Frage der Zeit,
Denn zu Zärtlichkeiten war man nicht mehr bereit:
Es gab kein liebevolles Zusammenleben,
Gegenseitig konnte es keine Verzeihung geben.
So mussten Kinder die Leidtragenden sein,
Denn das Leben ist manchmal hundsgemein,
Wenn alles zentrifugal auseinanderlebt
Und jeder in eine andere Richtung strebt.
Wenn es nur noch um die Eigenmacht geht,
Jeder für seine eigene Zielmarke steht,
Leidet jede Beziehung allergrößte Not
Und damit ist auch die Liebe tot.
©Hans Hartmut Karg
2022
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