Die Dämmerung flutet
die Zimmer, ich weiss nicht,
was sie mir heute verheisst.
Nachtschweiss vielleicht,
wenn ich Glück habe
traumlose Tiefe.
Der Teint des Tages
ist trübe geworden
von den schüchternen Geistern,
die Fragezeichen ausbrüteten
in den Ecken der Räume, in
denen ich selten bis nie
staubwische.
Ich habe die ganze Woche
im Bauch des Wales verbracht,
habe stoisch Steine gewendet,
Erinnerungen vor- und
rückwärts gelesen und
versuchte, die Zukunft aus
den Kadavern anderer,
halbverdauter Tiere
zu deuten.
Ich kam zu keinem Ergebnis.
Nun rüste ich mich
für die Dunkelheit,
finde Frieden im Rauschen
der Güterzüge und erlege
mir Nicht-Denken auf.
Die Amsel hinter dem Haus
beglückwünscht mich dafür.
(c) Reiner Narr, Juni 2023
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