Der Tod ist wie ‘ne Meise,
Der Tod ist wie ‘ne Meise,
Er schleicht heimlich und leise,
Niemand wird ihn gern wollen,
Da hilft nicht unser Grollen.
Die Gastwirtin am Herde,
Welche Genüsse mehrte
Mit wunderbaren Speisen,
Die jeder konnte preisen,
Sie sank am Herde nieder,
Kraft verließ die Glieder.
So nahm sie diese Meise
Mit auf Ewigkeitsreise.
Vielen ist’s so ergangen,
Wir müssen lebend bangen,
Wann uns die Meise auch erreicht
Und so Haut und Hände bleicht.
Sie fragt nicht, ob wir reich, ob arm,
Umklammert feste einen Arm
Und ehe wir es uns verseh’n,
Müssen wir zum Ende geh’n.
Von hinten kommt der Sensenmann
Heimlich an uns Lebende heran.
Auch wenn wir ihn ja gar nicht wollen,
Wird er uns alle schließlich holen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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