Alte Musik

von | 03.Dez.2020 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Alte Musik

 

Man merkt den Pfeifenklängen an,

Dass sie doch jugendlich bemüht,

Wo man den Frühling spüren kann,

Mit dem Europa einst erblüht.

 

Fern klingen Töne unseren Ohren,

Die Bach, Händel, Mozart gewöhnt,

Wo Perfektion ist eingeboren

Und jede Harmonie geschönt.

 

In Frühmusik sich zu versetzen,

Die einheimisch, doch längst vergangen,

Gehör nicht an Ohrwürmern wetzen –

Kann man da denn noch hin gelangen?

 

Die Klangfolgen der Madrigale

Umgreifen schon noch das Gemüt:

In mancher frühen Pastorale

Ist einst die Seele reich erblüht.

 

Das Frühliedgut, zart und verschämt,

Schenkt Liebenden die Klangakkorde,

Mit denen sie ganz unverbrämt

Gleiten pianoweich zum Forte.

 

Das Suchen war früh Poesie,

Noch trifft Altes auf neue Ohren

Und zeigt, wie üppig das Genie

Der Frühmusik öffnet’ die Poren.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2020

 

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