Aufhebung der Maskenpflicht

von | 15.Jun.2021 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Aufhebung der Maskenpflicht

 

Noch ist das Gleichnis in unserer Zeit

nicht dem nachsinnenden Geiste entwunden:

Des Esels Zunge hat das Gras nicht erreicht,

wo nahe den karstenden Hängen die Reben

sich in der Sonnenflut längstens ausbreiten

und der Himmel den Meeren gleicht.

 

Tragen die schöneren Masken wir

wieder dort, wo lebendig die Wellen

unablässig an alternde Mauern klopfen,

denn keiner will mehr da sein,

wo ihn ständig Kleinwesen bedrohen

und Ängste in Herzen tropfen.

 

Sinnen wir alle doch lieber

auf die Karnevalsmasken, dorthin,

wo die Gondeln immer noch tanzen,

vergessen Gramjahre, das Leid, den Kummer

und ziehen endlich zum Süden hin,

wir müssen uns nicht mehr verschanzen.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2021

 

*

Rate this post

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Share This