Der Vasaga

von | 05.Aug.2020 | Poesie | 0 Kommentare

 

Watt iss de Welt voranjeschritten,

und ick sitz drin in ihra Mitten

weeß jarnich mehr, wo jeht et hin,

watt hat dett Janze für nen Sinn.

 

Denn hör ick inn mein Oah Fanfahren,

da is mein Opa in Kriech jefahren,

da war er jrade man siebzehn

und fand dett allet wundascheen.

 

Hatta mia Knirps jenau azehlt,

wer umjekomm, wem ein Jlied fehlt,

wiea sich im Ried vasteckt,

damit der Iwan ihn nich entdeckt.

 

Kaum kama ausm Kriech nachhause,

da jab´s ne neue National-Sause,

und wieda hat´s ihn anjetrieben,

sind nua de Been wechjeblieben.

 

Mein Vate, bei de zweete Welle,

war zwangsläufich ooch mit zua Stelle,

und ließ mit siebzehn holtadibulta

anna Front seine rechte Schulta.

 

So bin ick dritte Jeneration

in diese deutschen Nati-on.

Und wieda sind wa mit dabei

bei Saudis und dem US-Schrei.

 

Denn so wie einst wia wussten,

watt andere befolgen mussten,

so sacht uns die US-Nation,

watt Sache iss, wia machen´t schon!

 

Dett janze iss jenau historisch,

denn immer waren wia euphorisch,

jedoch uff janz vaschied´ne Seiten,

taten jejen ainanda streiten.

 

Ob Papst, ob Lutta, janz ejal,

ob Habsburch oda Niebelungenstahl,

wia ham uns imma ranjerieben

an Russen- oda Ami-Lieben.

 

Und ham wa ooch keen Rückrat,

setzen wia doch um in Tat,

watt andere uns vorjekaut,

und kacken´s aus, janz unvadaut.

 

So sitz ick hia völlich jeknickt,

weil irjentwatt in mia rumzickt.

Warum nua bin ick nich euphorisch,

zumindestens mal provisorisch?

 

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