Kleiner Clown

von | 12.Jan.2015 | Poesie | 2 Kommentare

Hin und wieder erlebe ich diese Augenblicke.
Und das weiß, meiner Wände, ist plötzlich
schön. Und das durcheinander, auf dem
Schreibtisch, ist phantastisch. Und durch die
schmutzigen Fenster, scheint die Sonne wie
noch nie. Es sind so Sekunden. Als lebe ein
kleiner Clown in mir. Und ich sage ihm dann:
„Bitte bleibe! Ich bin Krank! Ich habe Krebs!
Mein Herz funktioniert nicht mehr richtig!
Und die Behinderung hat mich zerstört! Und
ich werde bald sterben! Also, bitte bleibe! Lass
mich nicht allein! Ich brauche etwas Hilfe!“

Hin und wieder erlebe ich diese Augenblicke.
Ich habe die Wohnung aufgeräumt. Ich habe
die Waschmaschine eingeschaltet. Ich habe
ein paar Blumen auf den Tisch gestellt. Und
plötzlich ist das Leben herrlich. Es sind so
Sekunden. Als lebe ein kleiner Clown in mir.
Und ich sage ihm dann: „Bitte bleibe! Ich
habe starke Schmerzen! Ich kann die ganze
Nacht nicht schlafen! Und nichts, in meinem
Körper, funktioniert mehr richtig! Und ich
werde bald sterben! Also, bitte bleibe! Lass
mich nicht allein! Ich brauche etwas Hilfe!“

Hin und wieder erlebe ich diese Augenblicke.
Ich sitze am Schreibtisch. Und alles läuft
prima. Die Sätze fallen nicht aus dem Monitor.
Die Worte haben herrliche Gesichter. Und
jeder Gedanke ist phantastisch gekleidet. Und
plötzlich ist das Leben himmlisch. Es sind so
Sekunden. Als lebe ein kleiner Clown in mir.
Und ich sage ihm dann: „Bitte bleibe! Ich bin
so furchtbar allein auf der Welt! Ich kenne
keinen Platz, wo ich hingehen kann! Und
ich werde bald sterben! Also, bitte bleibe!
Lass mich nicht allein! Ich brauche etwas
Hilfe!“

(C)Klaus Lutz

Anmerkung zu: „Kleiner Clown“

Wer sich nicht mit dem Tod beschäftigt. Der
begreift nicht die Poesie. Nicht die Kunst.
Nicht das Leben. Nicht die Liebe. Nicht den
Glauben. Und auch keinen Gott. In Wahrheit
führt nur die radikale Auseinandersetzung,
mit dem Leben, zu Ergebnissen. Also: “Was
ist der Mensch? Was ist die Liebe? Was ist
Krieg? Was ist Armut? Was ist Hass? Es ist
all das was es gibt. Oder auch nicht gibt,
wenn sich der Mensch mit dem Tod ausein-
andersetzt. Das hat im ersten Augenblick
etwas das Ratlosigkeit hervorruft.

Aber wer das Leben richtig sieht. Wer das
Leben richtig lebt. Wer das Leben wirklich
versteht. Wer das Leben wirklich liebt. Der
hat sich mit dem Tod auseinandergesetzt.
Und weiß dann was wirklicher Reichtum
bedeutet. Also: “Was ein Gespräch bedeutet!
Was ein Buch zu lesen bedeutet! Was ein
Fest zu feiern bedeutet! Was einen Mensch
zu verstehen bedeutet!

Ich weiß nicht. Mir erscheint es immer so
als begreife der Mensch zu spät. Oder gar
nicht. Und er begreift zu lange das Falsche.
Bevor er klar sieht was zählt. Ich hatte
nie Eltern. Ich musste alle Probleme mit
mir allein lösen. Und sehen wie ich dieses
Leben meistere. Und bin so ziemlich allen
Hinterhältigkeiten, Verleumdungen und
Dummheiten ausgesetzt gewesen.

Das Leben als Lehrer den ich immer
überleben musste. Lerne zu überleben. Um
nicht ganz zerstört zu werden. Aber das
legt auch, ungeahnte Kräfte in einem
Mensch frei. Wer wirklich über den Tod
das Leben und die Liebe nachdenkt, der
kommt dem auf die Schliche. Diese Kraft
die alles überlebt. Und die Ihm zeigt was
im Leben einen Sinn ergibt. Das ist ES.
Dass, was ich jedem WÜNSCHE.
(C)K. Lutz

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2 Kommentare

  1. heinz greenwelt.de

    Kleiner Clown ein solches selbstbekennendes Gedicht verdient viel Lob und Anerkennung, dem Dichter möchte ich in seiner schwierigen Situation Mut zusprechen und wünsche ihm dass er solange er kann und es geht weiter so schöne Gedichte schreibt.ales Gute und beste Grüße heinz.

    Antworten
    • Klaus Lutz

      Mich interessiert dieser Widerspruch des Lebens. Dieses Wissen um die Endlichkeit. Und trotz dieses Wissens die Verfolgung sinnloser Ziele. Wie die Anhäufung von Macht. Die Anhäufung von Reichtum. Oder das erschaffen von Imperien! Ich glaube das Glück liegt im einem vernünftigen Glauben an Gott. Wer diesen Glauben besitzt hat etwas vom innersten Wesen des menschl. Lebens verstanden. Denn der echte Glaube, ist auch der Glaube an eine echte Macht. An das gr0ße das ein Mensch glaubt. Und an das Große, dass sich mit diesem Glauben in ihm offenbart. Deswegen ist echter Glaube gefährlich. Denn er akzeptiert die Mächtigen dieser Welt nicht. Oder er stellt das was Macht auf dieser Welt ist in Frage. Das ist einer der Gründe für all diese Propaganda gegen den Islam. (Also die Propagande die nichts mit Pegida gemein hat. Pegida ist etwas anderes!) Denn die Mächtigen dieser Welt haben Angst vor dieser Macht. Denn die Macht eines echten Glaubens ist stärker, als alle Macht dieser Welt. Das Christentum ist deswegen schon weitestgehend zerstört worden. Es existiert in einer lebendigen Form kaum noch. Es ist eben so: “Wer den Menschen den Glauben nimmt! Der nimmt Ihnen die Macht! Wer den Menschen die Kultur nimmt! Der nimmt Ihnen die Identität! Wer den Menschen die eindeutige sexuelle Identifikation nimmt! Der nimmt Ihnen das wahrhaft lebendige. Und damit die Klarheit wer er ist. Die Klarheit dessen was er will. Und was so überhaupt vernünftige Ziele sind. Oder zusammengefasst läßt sich schon sagen: “Nimm den Menschen ihren Glauben! Ihre Kultur! Und ihre sexuelle Identität! Und vor Dir liegt eine graue willenlose Masse, mit der Du alles machen kannst!” Aber mit dem Bewußtsein des Menschen um seine Endlichkeit funktioniert das alles nicht. Es gibt eben ein Wissen, das keiner Manipulation unterliegt. Und das ist die Wahrheit, dass dieses Leben nach 80-90 Jahren vorbei ist. Und das ist ein Grund weiter zu denken. Um das was mir hier als Leben angeboten wird in Frage zu stellen. Es ist dieses Wissen das mir sagt: “Ich darf berechtige Zweifel daran haben, an dem was ich in Zeitungen lese. Im Fensehen sehe. Oder an dem, was mir von machtbesessenen Leuten erzählt wird!” Deswegen ist es wichtig sich über diesen Widerspruch klar zu sein. Diesen Widerspruch was mir so als Sinn für das Leben verkauft wird. In Zeitungen und im Fensehen. Und von komischen Leuten. Um dann den Blick auf mein Leben zu richten. Und mir zu sagen in 80 -90 Jahren ist es auf dieser Welt vorbei. Und was hat vor dieser Tatsache wirklich einen Sinn! Das ist mit ein Grund warum ich dieses Gedicht geschrieben habe. Es geht darum das Wissen um den Tod nicht auszublenden. Damit mein Leben einen Sinn hat. Und wenn mein Leben einen Sinn hat. Dann glaube ich nicht mehr jeden Müll der mir erzählt wird. Und ich erlebe echte Augenblicke des Glücks. Das Leben so wunderbar wie es in Wahrheit sein kann!
      Grüße Klaus

      Antworten

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