Licht
Aus der Erdentiefe dringt der Stille Klang voll Stolz und Kraft Dem Eis der Gegenwart taut die Furcht entschlossen entgegen Schatten der Vergangenheit leuchten wie Sterne klar: nie wieder Krieg nie wieder ist jetzt immer wieder Frieden nichts als Frieden Licht
Wo doch alles schon gesagt
Wo doch alles schon gesagt Brauchen wir noch Welten mit Gedichten, Wo doch alles schon gesagt, Regale brechen mit Büchern, Geschichten, Das Netz an unseren Nerven nagt? Wissenskumulation erschlägt uns alle, An Informationen wir fast ersticken. Manche tappen in die Internetfalle, Wo Fake News ihre Fäkalien schicken. Doch da setzt an des Geistes Kraft, Indem sie die Spreu vom Weizen trennt,...
Großsprecher
Großsprecher Großsprecher werden sich immer um ihre Chancen bringen, Weil sie ständig verkünden, was sie alles leisten, was sie schaffen, Können dabei nur auf sich selbst eigenes Loblied singen – Und die Ehrgeizmanie wird sie einst hinwegraffen... Schnell dem Gegenüber möglichst viel hineindrücken, Dieses gar als lobhudelnden Empfänger missbrauchen Und sich hineinlegen in eigenes...
Nichts hassen Underdogs
Nichts hassen Underdogs Nichts hassen Underdogs wohl mehr, Als Millionäre und Luxusprogramme, Denn das brüskiert ihr armes Ego sehr, Weshalb man Reiche gern verdamme. Dabei sind es gerade Reiche, Die Steuern zahlen, Leben sichern, Damit die Armut langsam weiche, Darüber sollte keiner kichern. Ein Unternehmer, der sehr reich, Schafft Arbeitsplätze durch Millionen Und sorgt lokal, sowie im Reich,...
Wenn eine kranke Seele wummert
Wenn eine kranke Seele wummert... Wo Einsamkeit im Grauen schlummert, Da hört man Grummeln allgemein: Wenn eine kranke Seele wummert, Darf da der Mensch noch kränkend sein? Lasst ihn sein Herz doch eigens tragen, Ihn frei sich an Nähen, Hilfen wenden. Auch er will nach den Sternen jagen, So sollten wir ihm Hoffnung spenden. Mit Hilfen kann der Mensch nur leben, Wenn sie ihm unter die Arme...
Gedanken
Zu viele Gedanken und Fragen, sie umkreisen mich mein dummer Verstand, er lässt mich im Stich Die passenden Antworten, werde ich nicht finden Diese absurden Gedanken, werden nicht verschwinden Von ihnen bin ich, innerlich zerfressen Nun ist es leider zu spät, den Mist zu vergessen
Insektenstich
Gestochen von einem aufgescheuchten Insekt, zum Glück: nicht daran verreckt! Mit Fieber und einer Grippe im Bett gelegen, wieso war ich auch unterwegs auf natürlichen Wegen? Was hat es wohl zuvor gestochen? Ich hoffe bloß, es hat sich wieder verkrochen
Schönheit (Elfchen)
Schönheit gern übersehen man muss gestehen im Auge des Betrachters hässlich
Fieser Spaß (Elfchen)
Spaß gute Laune es erheitert jeden auf meine Kosten, fieses Leben
Eis (Elfchen)
Eis Ist kalt Kann darin erfrieren Kann aber auch Speis‘ Konservieren
Feuer (Elfchen)
Feuer Ist heiß Kann dich verbrennen Kann mir auch Wärme Spenden
Oh Stunde
Oh Stunde Oh Stunde, trage mir die Ruhe nicht weg! Es hat für Dich doch keinen Zweck, wenn wir uns immer zeitigen lassen. Oh Jahr, öffne mir Dein Mantelkleid, dass auch ich Dir herzeig', wie Hoffnung zu fassen! Oh Freund, sieh' unsere einmalige Erde, damit Hoffnung bei Dir werde und schwinden kann das Hassen. Ist es Euch denn egal, wenn Euch die Stunde quäle, keine Geschichten mehr erzähle, wir...
Das Krüglein
Das Krüglein Hab' mir ein Krüglein aufgehoben Mit Deinen feinen Tröpfchen, Trinke davon, wenn Welt verschroben, Macht glasklar doch mein Köpfchen. Es hat schon einen tieferen Sinn, Wenn man kleine Vorräte hat: Die Erinnerung bleibt ein Gewinn Von der Begegnung ohne Schad'. Das Krüglein mal ein wenig schauen Lenkt ab von dröger Alltäglichkeit Und lässt uns fester am Leben bauen, Wegbürsten die...
Der Held
Oh hilf uns! Alle warten, alle hoffen ... Getäuschter Wille, hat uns flach geschliffen, wir fallen, durch dünnste Ritzen, transparent und doch steif, zerrissen, verdammt und fixiert, von Weltenwissen. Dünne Gespinste, in weiten Winkeln, stärken Fäden, an großen Spindeln. Das Rad ohne Achse, ist gebunden, getrieben, durch Tritte nach unten. Doch zwischen Anker und Kreuz, gehängt, durch einen...
Begehung und Kauf
Begehung und Kauf Wieder wollen wir ein Anwesen begehen Und Garten, Garage, Haus ansehen. Manches ist schon renovierungsbedrüftig Und der Anbau wirklich mehr als dürftig... Doch das ist ja wieder die Ouvertüre: Menschen sind und bleiben Augentiere! Ihre Blicke integrieren dabei meist nur Den Willen zu künftiger Wohnkultur. Und wieder einmal ist es wie immer: Man sagt: „Es hat viel zu wenig...
Statt BLACK FRIDAY lieber WHITE SATURDAY!
Statt BLACK FRIDAY lieber WHITE SATURDAY! Haben wir nur noch Kaufwahn im Blick, Den Geldbeutel anstatt der Seelenfreude? Ist zuhause nur dort unser Menschenglück, Das Lustgetragende der Bürger, der Leute? Statt BLACK FRIDAY schlage ich Euch vor, Lieber den WHITE SATURDAY zu etablieren. Das öffnet uns am Wochenende vielleicht ein Tor, Um an bekannten Orten Begegnungen einzuführen. Dann säßen wir...
Die Hagebüchenen und Hanebüchenen
An die Hagebüchenen und Hanebüchenen Hagebüchen, hanebüchen, was ist da wohl der Unterschied? Es gibt gar keinen Unterschied. Beide Worte bezeichnen ja nur das Abwegige, Haarsträubende, auch das Empörende. Solche setzen sich gegen Gesellschaft ab und zeigen dabei ihr wahres Gesicht: Immer gerade heraus auf sturem Weg meinen sie, stets richtig zu handeln. Das aber treibt den Zorn auf die Spitze,...
Intervallfasten
Intervallfasten Wer hastet schon gerne durch Regen und Wind, Wer fastet, wenn wir in Gemeinschaft sind? Keiner will, dass man sich damit geschunden, Also hat man das Intervallfasten erfunden. Die Aspiranten stehen ums Tischchen herum Und keiner nimmt's dort dem anderen krumm, Wenn bei dem Nächsten der Heißhunger reift Und man immer wieder zum Häppchen greift. Theoretisch scheint alles...
Ein Hauch von Sommer
Ein Hauch von Sommer in der Luft, leider Regen verscheucht den Duft Es währt nicht lange, das Sommerwunder, kommt andauernd von oben was runter Aber bis zum Herbst ist auch nicht lange, vorbei der Sommer, kaum schöne Tage
Fern-schwendung
Lebenszeit, so kostbar, so knapp Verbracht mit Arbeit, Aufräumen und fern schauen Wie viel schon, das weiß ich nicht mal so genau Zehntausende von Stunden Unwiederbringlich, für immer verschwunden Dringend nötig eine Wendung Das Leben ist zu kurz, für Fern-schwendung
Geteiltes Leid
Ein Like, ein Kommentar, ein Dopaminschub setzt ein könnte es doch bloß, für etwas wirklich Großartiges sein Die Leistung täglich auf der Arbeit, interessiert einfach keinen aber das Foto vom Essen am Sonntag, zwei mussten es sofort teilen Kriege, hungernde Menschen und überall endloses Leid doch in Social Media macht sich Urlaubsstimmung breit
Bereut
Des einen Leid, des anderen Freud manches mit der Zeit, jeder von beiden bereut
Weg
Schöne Landschaft, gutes Wetter und gute Luft Chronische Atemwegserkrankung, sie verpufft Schlürfe meinen Drink entspannt am Strand, denn ich bin nicht im deutschen Land
Erkenntniss
Haltet nicht zu viel von den Religionen dieser Welt denn alles was sie wollen ist nur Macht und Geld Moral und Ethik beanspruchen sie für sich, erschaffen Hass auf andere, dulden jeden Krieg und singen dabei ihr Gottes Lied. Der Tod begleitet sie auf Schritt und Tritt mit Liebe blenden sie dich Von Zeit zu Zeit da ändern sie die Schrift Ich sage dir vertraue ihnen nicht. Ihr Teufel treibt euch...
Ich wünschte mir
Hunderte von Sternschnuppen sah ich schon am Himmelszelt und immer wieder wünscht ich mir den Frieden für die Welt Das die Liebe all die Finsterniss erhellt Doch Tag für Tag, Stund um Stund, rückt der Frieden weiter in die Ferne wie die Sterne Nun wünsch ich mir beim nächsten Himmelsleuchten alle Wünsche neu und bleibe ihnen treu. Lass all das Böse, die Soldaten, ihre Herren und all die Waffen...
Der kluge Mensch vom Weinberg
Der kluge Mensch vom Weinberg Der kluge Mensch vom Weinberg Konnte Schweinereien nie mitmachen: Er war auch kein Giftzwerg, Dem Leben lieber offen mit Lachen. Zu jeder Zeit hatte er darauf geschaut, Keinem Mitmenschen damit zu schaden, Hat nicht betrogen, nicht geklaut, Sich befasst mit schöpferischen Taten. Seine Energie holte er sich vom Dach, Wenig davon er für sich verbrauchte, Blieb...
Es ist kaum zu glauben
Es ist kaum zu glauben Weltweit beobachten wir den Trend: Diebstahl ist mehr und mehr zu tolerieren, Weil man die Raschzugänge kennt, Welche Verbrecher zu ihren Zielen führen. Und doch will die Menschheit ja, Dass man sie vor Hunger und Diebstahl bewahr', Wasser, Essen und Schutz ihr nah, Man in wachsender Heißzeit auch Müll erspar'. Doch wenn sie sich weiterhin so vermehrt, Wird sie selbst...
Bei Eskapaden
Bei Eskapaden Bei Eskapaden erschrickt unsere Seele, Die doch ständiger Harmonie bedarf, Denn nach eruptiver Verunglimpfungswelle Wird oft ein Weiterleben rattenscharf. „Schwamm drüber“ wäre sinnvoller, „Nicht immer nach hinten schauen.“ Doch manche treiben es umso doller, Wollen kein Friedenswerk aufbauen. Immerzu nach schlimmen Ursachen suchen, Täter ausfindig machen, auf diese schauen. „Ach,...
Gefangenschaftsflüchtlinge
Gefangenschaftsflüchtlinge Kommst Du sommers nach Wiesbaden in Hessen, Kannst Du dort im Park gar nicht ermessen, Wie lebendig ein Abend und mancher Baum: Die zwitschernden Wellensittiche siehst Du kaum... Im Bibricher Schlosspark und in den Kuranlagen Darfst Du dann Deine stillen Beobachtungen wagen, Wo natürlich auch, wie auf dem Kaiser-Friedrich-Platz Sittiche massenhaft – und natürlich kein...
Overthinking (Elfchen)
Gedanken werden gedacht viele Sorgen gemacht manches bliebe besser unbedacht Depression
Das Poetenpodium
Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!