Es gibt schon jene Weicheier
Es gibt schon jene Weicheier Es gibt schon jene Weicheier, Die jammern ständig mit Geleier, Wie unendlich sie belastet sind, Dauerleidend wie ein krankes Kind! Packt doch den Stier selbst bei den Hörnern Und sucht nicht nach den Mitleidskörnern, Womit die Welt bedauert Euch Im tagtäglichen Labergesträuch! Das kostet doch Zeit und viel Kraft, Weil in der Blase man leider nicht schafft, Was einem...
Freudenspäne
Ein Nagel wirkt traumatisiert aufgrund der vielen Schläge. Den Glauben an sich selbst verliert, als ob es an ihm läge. Seitdem er eine Schraube kennt, fühlt er sich völlig wertlos. Sie dreht sich fein im Element. Da zog sie wohl das höchste Los. Nur einmal ihr begegnen. Und eine Runde mit ihr dreh´n. Es würde Freudenspäne regnen und mit ihm aufwärts geh´n.
Das Komma
Das Komma ist ein kleiner Strich und dennoch sehr erforderlich. Er deutet auf den Nebensatz. Darin liegt oft ein reicher Schatz. Beginnt mit aber, weil und denn. Er nämlich Hintergründe kennt. Wer in Hauptsätzen nur denkt, hat sein Leben eingeengt. Das Gute findet sich oft nebenan. Drum macht man ja das Komma dran.
Haarausfall
Seine Haare fallen aus. Es bildet sich die Glatze. Stell´ dir vor den Graus, es wäre deine Katze. Das Gesicht legt Falten. Des Alters erste Spuren. Du solltest Affen halten. Sie sind schon alt geboren. Die Haut hängt schlapp herab. Ein Drama für die Frau. Ein Fisch bleibt immer glatt. Doch ist sein Ende rau. Gelenke werden steif. Verzögern jeden Weg. Die Schnecke ist dann reif, wenn sie sich...
Genologie
Genologie Manches Gen bleibt steh'n, Die Mutation erst lässt es geh'n, Das findet mancher Forscher schön. Doch mit dem wachsenden Verlangen Ploppt mitunter auf ein Bangen: Kann man das Gen einfangen? Nein, Gene sind sehr ungezogen, Sind willkürlich meist abgebogen, Woanders in den Kampf gezogen... ©Hans Hartmut Karg 2023 *
Das ist so eine Sache
Das ist so eine Sache Das ist so eine Sache, Denn wenn ich ständig lache, So meinen manche, ich verlache, Weil ich mich lustig mache. Dabei freut mich doch ganz allein Das menschliche Beisammensein. Daran ist schließlich nichts gemein: Mitmenschen sind ein Sonnenschein! Mir gilt Nähe als großer Wert, Womit der ganze Tag entschwert, Denn wo Sinnhaftes heiß begehrt, Da man würdig Mitmenschen ehrt....
Den Muntermachern Gutes
Den Muntermachern Gutes Schon am frühen Morgen Trübsalblasen? Als Morgenmuffel die Stimmung verhunzen? MITNICHTEN!!! Lieber zu den Fröhlichen eilen, mit ihnen die Humorschiene bereits an frühem Tage einleben, damit dieser nicht entgleist. Den Muntermachern Gutes, denn ihre beglückende Stimmung wenden ins Fröhliche Dich: Du wirst zu lachendem Gegenüber! ©Hans Hartmut Karg 2023...
Mein Lebensschiff
Mein Lebensschiff Mein Lebensschiff tuckert träge dahin, Noch immer ist sein Ruder voll intakt, Denn das ergibt für mich auch Sinn, Selbst wenn manch' Knöchlein knackt... Nicht ohne Grund fährt's immer weiter, Besucht von meinen guten Anverwandten, Die interessiert und meistens heiter Schon oft an meiner Rettungsreling standen. Natürlich merkst Du mehr als Kapitän, Wie durch Deine Präsenz Leben...
Wasserspritzendes Puttchen
Wasserspritzendes Puttchen Mit der kleinen, versteckten Steinfigur Am alleenbestandenen Parkende Durchbricht sie die schnurgerade Natur, Der Wasserstrahl befeuchtet Hände. Wie angenehm an den heißen Tagen Der kleine Wasserstrahl doch kühlt, Wenn den Besucher kaum noch Füße tragen, Er schweißgebadet sich nur noch fühlt! So hilft denn die kleine Nassnackte Mit ihrem mundgespritzten Strahl, Dass...
Kleines Wässerchen
Kleines Wässerchen Da platscht an dem bemoostem Stein Ein kleiner Wasserstrahl herunter. Besucher finden sich dort ein, Das Wasser macht Gemüter munter, Wo schon ein wenig Dauerfeuchte Fördert der Pflanzen Üppigkeit, Der Mond mit seiner fahlen Leuchte Das Auge führt zur Heiterkeit. Die weitere Umgebung ist sehr kahl, Ganz sauber, trocken, ausgekehrt. Da hat kaum Leben eine Wahl, Zieht sich...
Du, mein naiver Westen
Du, mein naiver Westen Der freie Westen, er denkt immer schon, Die ganze Welt müsste so wie er ticken. Dabei sprechen dem Nachrichten Hohn, Denn anderswo ist Unheil im Verstricken. Wer frei ist, der kann immerzu erfinden, Der setzt das auch bei anderen voraus. Doch wo sich keine Geister plagen, schinden, Da ist es schließlich mit dem Wohlstand aus. Glaub' ja nicht, dass man schätzt, Was Du,...
“Wählet die Freiheit mir!”
„Wählet die Freiheit mir!“ Nichts kann uns freiwillig gegeben werden, Was wir nicht von Kindheit an erstrebt, Als sich die Wünsche nach Autonomien mehrten, Welche unsere Pubertät so fein durchwebt. Wer nur wattiert im Kreis herumgetragen, Weil überbehütet er zu Kindheitszeiten lebte, Der lernte nie nach Freiheiten zu fragen, Denn es gab nichts, was er aus sich erstrebte. Innerlich muss man schon...
Im Wald
Warum bin ich so gern im Wald? Ganz tief im Wald, vom Rand entfernt gar viele, schwere Schritte, gefühlt in dessen weiter Mitte, da liebe ich die satte Luft, die Stille und die Einsamkeit und auch den milden Duft. Ich atme tief, ich atme frei, ich halte inne ich denk dabei: "So solle es für immer sein!"
Wenn wir uns dereinst
Wenn wir uns dereinst Wenn wir uns dereinst im Himmel treffen sollten, dann werde ich Dich fragen, warum Du von mir fortgegangen. Wenn Du dann meinst, dass dies Deine Gefühle so wollten, wird Dir die Gottheit sagen: Dein Geist war in Irrtümern gefangen. Denn die Liebe hat uns doch zur Lebensfreude geraten. Ich konnte nichts dafür, dass unsere Zweisamkeit zerbrochen. Die unnötigen Hiebe, die da...
Trennungsmuster
Trennungsmuster Ja, verwandt waren wir einst schon, Als Kind in Schicksalsgemeinschaft geworfen. Doch jetzt ist Naturwüchsigkeit Hohn, Menschen tragen ihre Seelenschorfen. Lange konnt' man die Krankheit nicht sehen, Nicht einschätzen, was da an Übertragung Gewachsen, konnte überhaupt nicht verstehen, Dass Trennendes eben auch Unterschlagung. Während andere Naturwüchsiges erwählen konnten, Weil...
Weltende Weite
Weltende Weite Nicht der Neid weitet, er verengt nur nachtragend, weil er Nähe zustellt. Nicht die Missgunst treibt Freude in die Augen, wo es graumeliert wabert. Es sind die Mitfreuden, Fähigkeiten der Seligen, die Botschaften hellen. Wer Dir Bilder schickt, weil er Dich liebt, der kann nicht prahlen. Er will mit seinem Blick auf die Welt zeigen, dass Weite zu Deiner werde. ©Hans Hartmut Karg...
Urlauberseelen
Urlauberseelen So wundersam sonnengeweckt Versteigt sich der freischwebende Wille In Liebgrüße für Daheimgebliebene. Die wären auch gern da, wo die Sonne neckt Und vielleicht viel mehr Ruhe und Stille, Wo das Ferne, das Abgeschiedene. Wir bleiben mit ihnen verbunden, ja, Mit den berichtenden Fernen ebenso, Wie wir das oft wunschweise erkoren In Momenten, wo man Erlebtes sah. Da verrieten einem...
Der Liebe Sonnentau
Der Liebe Sonnentau Es bleibt der Liebe Sonnentau An mir so gerne hängen, Wenn ich in Deine Augen schau – Befreit von allen Zwängen. Ich weiß, jetzt musst Du kaufen gehen, Im Blickfeld Schnäppchen und die Ware. Da wirst Du dann auf Preise sehen, Womit der Haushalt spare. So wird manches herausgepflückt, Was preiswert und billig sein kann: Ein Zugriff ist so Dir oft geglückt, Du Kluge – es...
Der Eine, der Andere
Der Eine, der Andere Der Eine muss immmerzu marschieren, Der Andere darf sich lustieren Auf dem Lager mit seiner Liebsten, Selbst dann, wenn der Tag am trübsten. Der Eine muss viele Menschen spüren, Der Andere kann intim verführen, Denn er weiß, er ist der glückliche Hecht, Jederzeit kommt Liebe zu ihrem Recht. Der Andere braucht öffentliche Blicke, Hört so vielfältige Menschengeschicke, Auch wo...
Ich glaube nicht
Ich glaube nicht Ich glaube nicht, dass Menschen sich ändern, wenn sie wie ein strafender Wicht sich aufmachen zu Humorschändern. Mit ihnen muss man erleben, was nörgelnde Seelen vermögen: Schuldzuweisungen vergeben – selbst unter südlicheren Sonnenbögen. Ich glaube nicht, dass ein krankes Gemüt heilen kann, denn aus seiner Sicht sind nicht sie, sondern ist die Welt im Wahn. Schlimm sind die...
Wer positiv denkt
Wer positiv denkt Wer positiv denkt, Der neidet niemandem etwas, Weil er Gedanken dorthin lenkt, Wo sie Freude bringen, manchmal Spaß. Wer positv denkt, Der erfreut die Erfolgreichen, Weil er ihnen Anerkennung schenkt – So können Freundschaften nicht weichen. Wer positiv denkt, Der hasst und rivalisiert nicht, Er ist nicht nebensächlich behängt, Gar voll Streitereien wie ein Gossenwicht. Wer...
Zu Rüdesheim am Rheine
Zu Rüdesheim am Rheine Zu Rüdesheim am Rheine, Da werden schwer die Beine, Wenn vergnügt Du nach dem Weine Aufstehst im Mondenscheine. Bis ans Hotel steh'n Reben, Das muss man mal erleben: Gesellig sich die Menschen geben, Die hin zur Drosselgasse streben. Dort hebt das Glas der Zecher gern, Die Sorgen gehen, sind sehr fern: Er lobt den Tropfen und den Herrn, Blickt dankbar auf zu seinem Stern....
Von Rüdesheim zur Loreley
Von Rüdesheim zur Loreley Am Mittelrhein, dort aus vom Schiff Sehen wir Burgen, viel Rebrank, Wo Loreley zum Locken rief Den Schiffer, der sehnsuchtsertrank. Ja, Heine schürt noch immer Angst Vor goldenem Haar und jungem Weibe, Weil Du dem Dichter wohl verdankst Die Mannesgier – Dir wohl zuleibe... Doch auf dem Schiff, die alten Recken Haben vor Bräuten längst Respekt: Die Angetraute darf man...
Auf einer Schnecke reiten
Auf einer Schnecke reiten... Heute reitest Du auf einer Schnecke, wolltest es nicht, doch jetzt entdecke all das was Dir bisher verborgen. Mach Dir keine Sorgen! Genieße den Augenblick! Kommst vorran Stück für Stück. Viele Dinge kannst Du jetzt besser erkennen, musst und kannst jetzt nicht mehr rennen. Nur schnell das war einmal, Du hattest keine Wahl! Das schnelle war nicht immer gut. Komm nun...
Es kehren die Azubis
Es kehren die Azubis Es kehren die Azubis die Werkstatt aus Und haben Freude am Bestauben. Sie wirbeln wild mit Saus und Braus: Jugend will sich alles erlauben! Da kommt der Chef noch mal zurück: „Seid Ihr von Geistern denn verlassen?“ Zu wirft er ihnen den wütenden Blick, Würde sie gern am Kragen fassen. Die Jungs, sie stehen bleich im Raum: „Entschuldigung! Wir machen's nie wieder!“ Doch das...
Es kehren die Azubis
Es kehren die Azubis Es kehren die Azubis die Werkstatt aus Und haben Freude am Bestauben. Sie wirbeln wild mit Saus und Braus: Jugend will sich alles erlauben! Da kommt der Chef noch mal zurück: „Seid Ihr von Geistern denn verlassen?“ Zu wirft er ihnen den wütenden Blick, Würde sie gern am Kragen fassen. Die Jungs, sie stehen bleich im Raum: „Entschuldigung! Wir machen's nie wieder!“ Doch das...
Der Tod ist wie ‘ne Meise
Der Tod ist wie 'ne Meise, Der Tod ist wie 'ne Meise, Er schleicht heimlich und leise, Niemand wird ihn gern wollen, Da hilft nicht unser Grollen. Die Gastwirtin am Herde, Welche Genüsse mehrte Mit wunderbaren Speisen, Die jeder konnte preisen, Sie sank am Herde nieder, Kraft verließ die Glieder. So nahm sie diese Meise Mit auf Ewigkeitsreise. Vielen ist's so ergangen, Wir müssen lebend bangen,...
Grenzen der Hilfe
Grenzen der Hilfe Du willst Dich auf Menschen einlassen, Ihnen gar eine neue Heimat vermitteln, Dir an reines, hilfreiches Herze fassen, Dem Sittengesetz folgend, nicht bitteln? Hast Du Dir schon einmal überlegt, Ob die Geholfenen Dich hier auch mögen Oder ob man Dir nur Wünsche auferlegt, Gefährdend damit Wohlstand, Vermögen? Es ist ja nicht so, dass man nicht helfen will, Auch Sittengesetz und...
Die Kleinigkeiten sind es
Die Kleinigkeiten sind es Nichts viel Aufhebens will man im Urlaub machen Um Organisiertes - was nötig und oft nicht gelungen. Man will zu Lebensfreuden, lieber herzhaft lachen, Genüsse schaffen – für Magen Gemüt und Zungen. Es ist die kleine Muschelschale, die krumme Aubergine, Welche die Augen von Nordländern im Süden erfreuen, Wo Meer und Sonnenaufgang früh erhellt die Miene, Der Blauhimmel...
Wieder Verse schmieden
Wieder Verse schmieden Fersengeld geben die Leseledigen, Die immerzu auf der Flucht vor Gedichten, Weil sie nur ihre eigenen Mythen predigen, An denen sie ihre Erwartungen ausrichten. Da lobe ich mir doch meine Verseschmiede, Die täglich ihr Kulturscherflein dazu beitragen, Dass der Geist nicht versackt in einer Erdmiete, Weil sie sich aufmachen, um Worte zu erjagen. Das ist mühsam, mitunter...