Einzelkind

  Einzelkind Immer musst' er im Mittelpunkte stehen.Er konnte es niemals ertragen,Wenn Menschen auf den Nachbarn sehen,Sich von ihm zu entfernen wagen. Gespräche galt es stets an sich zu reißen,Nicht moderierend, dafür besitzergreifend.Mitunter konnte manches dann entgleisen,Rede nicht zu tiefer Kenntnis reifen. So hatte man ihn ja sozialisiert:Ein Einzelkind der Eltern, oft allein,Hatte...

Leichter Wind

  Leichter Wind Leichter Wind kann harte Tage trösten,Wenn in der Pfanne beste Pilze röstenUnd doch die Zeit in übergroßer NotVerhangen ist mit dem Ausgehverbot –Da sind wir doch noch in den Frösten... Lenzwelt umgibt sehnendes Antlitz,Damit Natur erbarmend es beschütz',Wenn leichter Wind fährt in das Alltagsgrau,Die Augen führt zur schönen Blütenschau,Ironisch uns begleitet wie ein feiner...

Warum nur?

  Warum nur? Warum nur machen es sich die Menschen so schwer,Belasten ihren Seelenhaushalt immer mehr,Verpflichten sich gegenüber irgendwelchen GrillenUnd vermögen doch nicht ihre Gier zu stillen? Warum leben sie nur mit ihren Mätzchen,Kultivieren nicht Beziehungen, ihre Schätzchen,Strapazieren oft unangemessen ihre KehlchenUnd übersehen dabei das eigene Seelchen. Um mit ihnen wieder feiern zu...

Der letzte Tag

Keiner von uns weiß,wann sein letzter Tag kommt.Was würde ich gerne noch tun,wüsste ich, dass morgen mein letzter Tag wäre?Sofortwürde sich vieles verschieben.Wahrscheinlichwürde ich vieles verschenkenund mich daran erfreuen,wie sich andere freuen.Ich würde noch gernezärtlich geküsst,liebevoll in den Arm genommen werden,mich an jemanden kuscheln,den Herzschlag eines anderen Menschen hören.Ich...

Finken kommen

  Finken kommen Von der Frankenhöheziehen im Fluge Finken herab,zwitschern aufgeregt durcheinanderin dem kleinen Schwarm,als wären sie Spatzen. Man glaubt es kaum,dass so kleines Geschwirreso laut sein kannan ungnädigenFrühlingstagen. Und doch ist es Hoffnung:Wenn sie bei uns einfallen,wird wieder alles lebendig,beseelt das quirlige Flatterndie Buschwerke, als hätte esniemals Winter...

Das Vierelfchen von Dryaden

regnichttrautes Wetterdie Dryaden tanzentrinken das zarte HarzEinsamkeitDryadekeine WehworteEschenaltar gehört dirbei Eingebung des AmselschlagsBeschwörerinDryadengelagecharmierte LauberEdelschrein aus Latschenkiefernnenne Dein Eigen Leckereien!ReliquiarechenNymphenergötzungSchlemmen - Tafelnder Talisman am Maulbeerbaumdie krasse Göllerkette...

Wellenbrecher

Ich zeig mit dem FingerAuf die Monster im Raum Doch du schaust mich nur an Und beachtest sie kaum Weil ich müde bin  Es drehen sich Formen Im lichtleeren AllUnd ich forme die Kreise Aus Neonkristall Wenn ich leise bin  Mitleidige Augen Die niemals verstehenDurchbohren und richten michOhne zu sehen Dass ich müde bin  Ich zerreiße Konstrukte Und jede Sonne die brennt Konzipiere und kreiere Mein...

Neid

Neid ist ein tödliches Gift,das alle trifftDenn Neid verursacht Empörung, Verschwörung, Verstörung, Selbst- und FremdzerstörungNeid gönnt keinem anderen etwasNeid will alles für sich - für mich Und nichts für dichNeid macht blindNeid sieht nur was er und sie vermeintlich habenNeid weiss nichts von Preis und MühenNeid weiss nichts vom versteckten LeidNeid verführte schon Kain zum Brudermord an...

Dankbar

Es gibt viele tausend Sachen, die die anderen anders, besser machenUnd oft vergeht dir dabei staunend dein LachenDoch du brauchst sie nicht zu meidenDu darfst sie nicht beneidenSei bescheiden, denn sie sind sie unddu bist duSei entspannt in deinem Land:Was du kannst kann vielleicht jemand nichtSei dankbar: Gott schenkt dir kostbar was du benötigstAuch deine Gaben möchten etliche habenDrum zeige...

Der Amselvater

  Der Amselvater Und der Amselvater zieht,Um den Nachwuchs sehr bemüht,Wurm für Wurm aus der Grasnarbe,Dass kein Vogelkind mehr darbe. Gelb leuchtet der Schnabel herUnd der arbeitet gar schwer,Holt sich selbst die besten BissenAus den aufgeweichten Wiesen. Alles glänzt bei ihm wie Seide,Das der Konkurrent ihm neide:Weil er Würmer heimgebrachtWeibchens Auge freudig lacht. Abends, wenn die...

Drei Tage Wärme

  Drei Tage Wärme Es wird erst spät am Abend dunkel,Am Himmel Streifen und viel Rosa,Ein wenig still Sternengefunkel,Dem Leser Reime und viel Prosa. Es ist vielleicht dann doch soweit,Dass abends wieder Märkte leuchten,Der Würstchenduft, er macht sich breit,Wo auch die Kinderaugen feuchten. Kaufen darf auch Verheißung sein,Verkündet Friedenszeit auf ErdenUnd lässt uns abends nicht alleinMit den...

Simmel oder Kant?

Andere müssen sich schämen,ihm aber fehlt es nie an ThemenWo manche Poeten mühsam nach Inhalten,nach Worten suchen,kann er täglich neue Rekorde "buchen"Applaus, Applaus, selbst aus dem geringsten Stoffholt er viel, viel rausGedicht für Gedicht entsteht in seinem HausEs fliesst, es purzelt, es sprudelt aus ihm herausIst er im Land der Lyrik-Simmel?Oder ein Weltphilosoph wie Kant?Vielleicht trägt...

Zwei einsame Inseln

Du und ich - zwei einsame InselnVon der Natur reich belohnt,aber kaum bewohnt Du und ich - zwei einsame InselnDu beneidest, bewunderst mein "Paradies"Ich beneide, bewundere dein "Paradies"Denn von weitem sehen wir nur Traumstrände,üppige Vegetation und eindrucksvolle ArchitekturDoch noch nie haben wir des anderen Eiland betretenVon meinem Schmerz weisst du deshalb nichtsVon deinem Schmerz weiss...

Halte sie mit Deinen Händen

  Halte sie mit Deinen Händen Halte sie mit Deinen Händen,Die schon selig werden sollten,Die der Tod erfasst an Lenden,Die den Glauben immer wollten. Haben sie nicht immerdarDir vertraut, an Dich geglaubt,Weil der Weg die Hoffnung war,Deren Leben längst geraubt? Gib ihnen zum HimmelreichDas Gebet, das sie verdienen.Sind sie doch dem Gotte gleich,Um das Höchste zu gewinnen.  ©Hans Hartmut...

O Ewigkeit, o Donnerwort!

  O Ewigkeit, o Donnerwort! Wäre der Mensch auf Erden unsterblich,Wäre er nicht zur Demut gezwungen,Könnte sich im Tanz um das Goldene KalbAufführen, als wär' er sein eigener Gott. Und doch bliebe er nur ein Herr der Fliegen,Maßlos, herrschsüchtig, gewalttätig, verbrecherisch,Müsste sich vor sich und seinesgleichen fürchten,Weil es Sterblichkeit für ihn nicht mehr gäbe. So aber muss er demütig...

Ein Führer

Der Flügel steht, die schwarzweissrote Flagge weht,wenn der Meuthen geht und die Petry und den Lucke macht Björn Höcke lacht, denn er hat nun in der AfD die volle MachtBald ist das ganze Land in seiner HandWiderspruch wird an die Wand gedrängt,Deutschland mit starker Hand gelenktNiemand wird mehr was geschenktFreiheitsrechte sind schon ausgerenkt Das Klima wandelt sich -es wird nicht länger warm...

Theaterspiel

Erleben wir nicht alles bloß als Theaterspiel -auch und besonders in der Politik?Die Haupt- und Nebenrollender Beliebten, der Durchschnittlichen, der Guten,der Langweiligen, der Milden, der Mittigen,der Netten, der Perfekten und der Schönen wurden längst besetztWas bleibt einem ehrgeizigen, aber vergessenen Schauspieleranderes übrig,als den noch freien Schurken zu übernehmen?Vielleicht ist er im...

Bald

Drehe "Leben" mal umLies es andersherumBuchstabiere es von hintenDann weisst du warum"Nebel" bestimmt das "Leben"Auf Erden sehen wir Christen kaumden weiten RaumAuf Erden sehen wir vor Nebel kaumden verheißenen Traum,der auf bekennende Gläubige wartetBald wirst auch du alt sein,und wenn du willst,darauf ewig jung,ewig freudig weiterlebenMöchtest du danach strebenoder nur das Hier erleben?Stephan...

Novembererinnerung

  Novembererinnerung Totenmonat, Grauweltnebel.Will die Menschheitzurück ins Mittelalter,den Monat beschwören,das Totgespinst auch? Kaum ein November zuvorwar uns gnädig und mild gesonnen.Da stehen die Kreuzesrippen,die Hohlgehäuse am Wege,leblos ausgelebt. Totensonntag, Totengedenken!So zeigt der November uns,dass wir sterblich bleiben,selbst wo die Vernunftsiegen will.  ©Hans Hartmut...

Mensch und Kultur in Gefahr!

  Mensch und Kultur in Gefahr! Wenn der aktive Mensch sich nicht mehrmit seinen Friedensgeboten infiziert,welche er besitzt, in der Kulturtraditionunserer langen Menschheitsgeschichtevorfindet und wunderbar entwickelt hat,gerät seine eigene Freiheit in Gefahr. Humanität, Mitmenschlichkeit, Medizinhaben ihm als Säulen Wege gewiesen,wie er die Lebenszeiten nutzen sollte,denn niemand muss dem...

Vor dem Berg

Der Ängstliche hat nur den Berg vor Augen,der Wagemutige auch die Landschaft dahinterDer Pessimist fühlt sich vom Berg erdrückt,der Optimist herausgefordert, ihn zu überwindenDer traurige Christ klagt zu Gott:"Das hat das Leben aus mir gemacht!"  Der fröhliche Christ dankt dem Herrn und spricht:"Das habe ich mit deiner Hilfe aus dem Leben gemacht!"Stephan Wannovius. 30.05.21

Mainot

  Mainot Den Lenzmonat, den FrühlingsmonatErwarten unsere Sehnsüchte doch,Damit die Natur schreitet zur Tat –Kein Kälte- und kein Regenjoch. Und dann? Die Bienen folgen nichtEs war jetzt viel zu nass und kalt,Weil heuer wieder Nordwind siegtMit Wasser gar in Graupelgestalt. Die Apfel- und Birnbäume erblühtenSie wollten fruchten dieses Jahr,Wo die Insekten sich bemühten,Dass alles trage...

Männeremanzipation?

  Männeremanzipation? Auf das Geschlechte seines LebensWar immer stolz der große Mann.Nichts war ihm damals ja vergebens,Weil er doch alles haben kann. Und jene Frau an seiner SeiteMusste geben, was er wollte,Sie ihn gar stets zum Glücke leite,Weshalb er SIE sich frei abholte. Immerzu sucht' er nach Frauen,Die ihm nicht aufmüpfig sind,Auf die blind er kann vertrauen –Stets bereit im...

Zeitenwende

Was du auch machst, sei bedacht:Zeiten ändern sich,und dann haben vielleicht bald die Gefährlichenalle MachtWas man auch tut,dazu gehört heute schon MutDeshalb sei stets auf der HutDenn wer heute noch schwach,der morgen womöglich diabolisch lachtStephan Wannovius,  30.05.21 Anmerkung: Angeregt von meiner Frau, die mich stets warnt, laut auf der Strasse über (Welt)Politik zu sprechen. Denn...

(S)ein Kampf

Sein Wort hat Kraft, sein Wort hat MachtUnd wenn er mit dem Flügel schlägt, die deutsche Medienlandschaft bebtDie Partei, die Partei, sie ist dabei,sie klebt an ihmSelbst die politisch stärksten Böckezwingt er vor sich in die HöckeAllerhand, er spielt sie alle an die WandFast die gesamte AfD ist ihm zugewandtEr bestimmt, wer bleibt, wer stehtund wer wie die Petry und der Lucke geht Thüringen war...

Stadt ohne Herz

Stadt ohne dich Stadt ohne Park Park ohne Uhr Uhr ohne Zeit Zeit ohne dichStadt ohne mich Stadt ohne Herz  Stadt ohne mich Stadt ohne WaldWald ohne Baum Baum ohne Krone Krone ohne HauptHauptsächlich Schmerz Stadt ohne Herz  Meer ohne Salz Mehr oder weniger Mehr so aus Trotz Trotze den Wellen Viel Welle um nichts Mehr ohne dich Mehr ohne Duft  Meere aus Teer Land ohne Meer Mehr schlecht als...

Selbstbezogen

Das ICH sagt ich, Ich, ICHDas ICH sucht das DUallein für sich, Sich, SICHund dadurch klar für mich, Mich, MICHUnd will das ICH das IHR,so verlangt es:Dienet, dienet, folgetmir, Mir, MIRFindet das ICH zum WIR,dann bin ich, Ich, ICHführend, ganz, ganz stark, ganz wichtigICH im WIRBraucht das WIR das IHR,somit lediglich zum  wir, Wir, WIRIHN, den Herrn, ignorieren, negieren,verlassen wirGeht's uns...

Gewöhnung

  Gewöhnung Ich habe mich daran gewöhnt,Hände mit kaltem Wasser zu waschen,Denn das Wasseraufheizen ist verpönt,Vernichtet die Umwelt, leert unsere Taschen. Ich heize nur noch knapp jene Räume,In denen wir ständig auch wohnen,Womit ich keine Ersparnis versäume,Das soll sich für uns doch lohnen! Tatsächlich hat es uns viel gebracht,Mehr Groschen in unsere Beutel,Womit uns auch die Schöpfung...

Ganz ohne Not

 Ganz ohne Not Mitunter wächst manches Leben haltMit wenig Verstand und viel GewaltUnd Hunderten von Begehrlichkeiten,Unter denen dann die Vielen leiden. Mancher will sein Dasein verändern,Verziert die Welt mit frohen Bändern,Behängt alles mit PlastikgirlandenUnd hofft auf Freude in allen Landen. Doch sieht unser Freund denn noch die Welt,Die mit Sozialmüll, Matratzen zugestellt?Kennt er denn...

IHR!

Für das ICH ist die ganze MenschheitDU und IHRVom ICH zum WIR geht das ICH einen grossen SchrittDoch für jedes WIR gibt es auch ein IHRWie denken, fühlen, behandeln WIR das IHR?Wie betrachtet, fühlt, erlebt IHR UNS? WIR und IHR, wie finden, schaffen FriedenWIR und IHR?Stephan Wannovius, 28.05.21