Das Leben ist ungerecht, der Tod macht es noch ungerechter

Das Leben ist ungerecht, der Tod macht es noch ungerechter. Ein Leben hindurch arm sein und allein, Dennoch wollte sie immer schon Mutter sein, So dass sie den Lockungen des Mannes glaubte, Der ihr schließlich die Unschuld raubte. Das Kind kam deshalb aus ihrem Schoß, Entbehrungsreich zog sie ihn lange groß, Wollte, dass es ihm besser erging, Die Wirtschaftslage war leider schlimm! So wuchs das...

Meisenkinder

Meisenkinder Bei leuchtenden Harzklumpen sitzen die kleinen Meisenkinder und spiegeln sich alle darin. Wie schön mag es sein, sich im Spiegel zu sehen, da vielleicht verzerrt, Neugier weckend. Dann aber begreifen sie, dass ihnen Wachstum wohl nur blühen kann, wenn Nahrungsaufnahme Selbstspiegelung überwindet. ©Hans Hartmut Karg 2023 *

Wir müssen mit den Systemen wachsen!

Wir müssen mit den Systemen wachsen! Da gibt es schon die Nostalgien, An denen man sich gern festhält: Wer will auf Neues sich einstellen, Wenn ihm das Alte noch gefällt? Doch wer mit den neuen Systemen Nicht mitwächst, der wird überrollt. Auf Dauer zählt nicht das Bequemen, Unbekanntem sei Referenz gezollt! Wir müssen mit Systemen wachsen, Sonst überwältigen sie uns. Da hilft dann auch kein...

Verspür dich küssen zu müssen

Jeden Abend lieg ich wach und stell mir vor dich zu küssen. Dabei ist es mitten in der Nacht und ich sollte längst schlafen müssen. Doch wieder und wieder stell ich mir vor, dich zu küssen. Dabei müsst ich schlafen müssen. Deine Lippen küssen zu müssen, verspür ich jeden Abend. Dabei müsst ich schlafen müssen Doch ich verspür deine Lippen küssen zu müssen Ich will dich küssen, doch weiß nicht...

Großstädte

Großstädte Frühere Heiterkeit, Gelassenheit Ist aus unseren Großstädten gewichen, Die unbekümmerte Liebenswürdigkeit Hat sich längst mit Ängsten beschlichen. Wären's die Vorurteile nur, Würden sich Wenige bedroht fühlen. S'ist keine Frage der Gesellungsnatur, Sondern Ergebnis der Taten in Zeitgeistmühlen. Natürlich besteht ein Mischmasch der Motive Mit Shopgleichförmigkeiten dem Leben entgegen,...

Urmotive

Urmotive Du haltsuchende Seelenallüre Bist mir jetzt nah, weil ich spüre, Wie Du mir in meinen Wandertagen Hältst frei mir, was beengt das Sagen. Die Zeit kennt ja jene Spätträume, Mit denen der Dichter nicht versäume Im Bergen die Wahlgründe zu finden, Um Worte in Sätze zu binden. Das Lockere, Leichte bleibt Versprechen, Niemand will ja wirklich anecken, Wenn unbekümmert und in vollem Saal,...

Hinausgewachsen

Hinausgewachsen Erinnern kann ich mich noch immer gut An jenen Tag, als wir sie bei Euch getauft: Die Eltern zeigten damals Lebensmut, Hatten für diesen Tag viel eingekauft. Und, ja, so schnell gehen nun die Jahre: Wo ist die Zeit, die Lebenszeit geblieben, Als wir zusammen feierten, beisammen waren, Familienvertraut mit unser aller Lieben? Der Auftrag bleibt uns, dass man fortgehe, Hinaus ins...

Halbatmende Winde

Halbatmende Winde Gelassen geht der Morgen in den Tag, Am Rosmarin bereits ein Bieneheer, Schon früh ertönt der Amselschlag, Erwartend schon ein Würmerheer. Wo jetzt bereits die Sonne hochsteht, Darf man von einem Seelentag ausgehen, Bei dem das Wetter jede Hoffnung sät: Bewölkung ist nirgendwo zu sehen. In diesem stechend' Strahlenschein Lassen sich viele Insekten blicken. Sie spüren: Wir...

Weißt du noch?

Weißt du noch damals? Damals haben wir Lieder gehört und mussten aneinander denken. Damals haben wir dem anderen eigene Gedichte geschrieben. Weißt du noch damals? Damals sind wir zusammen spazieren gegangen. Damals haben wir nur den anderen gesehen. Weißt du noch? Als du ihre erste Nachricht bekommen hast? Als du ihr das erste Bild geschickt hast? Als ihr euch das erste Mal getroffen habt?...

Deine Augen erinnern mich an das Meer

Deine Augen erinnern mich an das Meer. So wild, aber auch so zahm und liebevoll. So blau, doch an manchen Tagen windet sich ein Hauch von grau daher, Sie ziehen mich förmlich in ihren Bann. Jeder Versuch aus ihnen zu entkommen, ist vergebens. Ich denke immerzu dran. So gefesselt, so hilflos bin ich ausgeliefert. Kann mich Sekunden danach nicht mehr erinnern, an deine Worte, die deine sanfte...

Unterwerfung

Unterwerfung Sichtbar sich in den Staub zu werfen War Demutspose bei Königen. So konnten sie ihre Herrschaft schärfen, Macht hatten nur die Wenigen. Hofschranzen, Speichellecker wollten das, Denn Herrscherlob versprach ja Einfluss. Man lebte gut mit Speis' und Fass, Es fiel viel ab von Glanz und Gruß. Dies Ritual braucht keiner mehr, Die Bürger sind keine Heloten. So haben's Diktatoren schwer,...

Filmwelt

Filmwelt Wer andauernd nur Filme schaut, Der lebt schließlich in Kinowelten: Die Wirklichkeit ist ihm verbaut, Geist wird nur in Geschautem zelten. Wie aber noch den Tag genießen, Wenn Augen in Monitormacht? Können da noch Ideen fließen, Wenn Repros gestalten jede Nacht? Das ist der Schauspieler Zuhause, Der Regisseure höchste Kunst. Doch hat das Leben da nicht Pause, Wenn ihm entzogen Natur und...

An Loipl( Ort in Berchtesgadener Land)

Schöne Berge, weis, grün, braun. Gute Luft, ein breiter Raum. Berchtesgaden-schöner Ort. Heilt die Seele ,göttlich ist dort. Bischofswiesen ist daneben, Gibt dem Hirn ein neues Leben. Loipl - Zentrum neuen Lebens, Für die Lahme Hoffnungsgeber.

Nachrichtenlast

Nachrichtenlast Werden Nachrichten ständig nur wiederholt, Weil die Programmplaner das billigst möchten, Werden Einschaltquoten kaum noch überholt, Denn Bürger wollen sich entasten, entflechten. Der Zuschauer will nicht immer dasselbe Ritual, Man schlägt ihn mit Routinen eher in die Flucht. So erspart er sich die Katastrophenangst und Qual, Weil er lieber nach seinem inneren Frieden sucht. Wer...

Vergehenspräsentation

Vergehenspräsentation Man will ja möglichst Transparenz erzeugen, So Spekulationen den Zahn zu ziehen, Sich zu klaren Fakten jederzeit beugen Und um Tatsachen sich redlich bemühen. Die kriminellen Fälle schaut man genauer an, Weil man die Bürger und sich selber schützen will, Da dies ja unsere Polizei, Staatsanwaltschaft kann, Denn Aufklärung ist in allen Fällen nun das Ziel. Werden jedoch die...

Nachtlichter

Ich sehe all diese Medikamente:. Für das Herz! Für die Leukämie! Für die Scmerzen!" Und dann den Rollstuhl. Und das Bett in dem ich liege. Und denke in die Nacht. Und an Sterne die Jemand gemalt hat. Und überlege was ich diesem Himmel geben kann. Und male einen Clown. Für kommende Reisen! Ich sehe all diese Gedanken: "Für das Leben! Für die Liebe! Für die Kunst! Und dann die Ärzte. Und all die...

Das Clownvirus

Sie liest das Formular. Denkt über die Fragen nach: "Lachst Du am Tag mehrere male? Bist Du nett zu den Menschen? Redest Du gerne mit Freunden? Liebst Du das Leben? Wenn ja! Dann hast Du den Clownvirus. Und bist eine Gefahr. Und musst unter Quarantäne! Sie liest das Formular. Denkt über die Fragen nach: "Magst Du die Tage mit Sonne? Findest Du die Welt einfach herrlich? Ist jede Zeit ein Gewinn...

Geburtstagsnachfeier

Geburtstagsnachfeier Das sind schon wunderweltläufige Tage, beseelt von augenlechzenden Freuden m Anblick tragender Weinstöcke. Da sind wir ganz eins mit Euch! Da sind wir gerne ganz bei Euch! Wie ich sehe bleibt das ein kleines Gelage, eher Alterswippen an nahem Gebäude, Jeans, Körper, Köpfe, auch Röcke stehen je nach Laune beieinander. Weit hinten flüstert jemand im Gesträuch... ©Hans Hartmut...

Naturwüchsige Näherung

Naturwüchsige Näherung Es ist, wie's immer war: Die auf Dich Zugegangenen Sind wieder Dir begegnet, Die Ferneren Dir fern geblieben. Das ist die Macht der Freiheit, Dass wir meist mit den Nahen reden, Die uns wirklich gewogen sind, Alt mit uns werden wollen. So bleiben uns weiterhin Fernere fern, Die Nahgewollten auch lebenszugewandt. Im Auseinandergehen verfestigt sich wieder Das Wissen: Es...

Lang ist es hin

Lang ist es hin Die Entfernungen nehmen im Leben zu, Mit derZeit wirken sie als Maßlosigkeiten, Selbst wenn die Einladungen immerzu Uns vorgaukeln: Das böte Gemeinsamkeiten. Schon lange haben wir uns nicht mehr gesehen, Es überwältigen uns heutige Tagesaufgaben. Viele müssen für die vielen Pflichten einstehen, Können nicht ständig nach Treffen fragen. Je weiter Kinder und Verwandte weggehen,...

Lavendelangebot

Lavendelangebot Wir hatten wieder einmal viel Lavendel, So viel, wie ein Jahr zuvor leider nicht, Denn die Natur ist wie ein Pendel Mit Wenigjahr, dann voller Licht. Den Freunden ward so angeboten: Für den Schrank Lavendelsäckchen. Damit vertreibt man schließlich Motten, Zerstören sie doch Kleider, Jäckchen. Doch wie antwortet Snobiety: „Lavendel riecht wie Omas Schrank! So etwas will ich bei...

Zu Ehren von Baltasar Heinrich, meinem Großvater mütterlicherseits

Zu Ehren von Baltasar Heinrich, meinem Großvater mütterlicherseits Er war schon ein außergewöhnlicher Mann, Sehr klein, drahtig und doch untersetzt. Er ging mir immer leuchtend voran, Wurde ein Leben lang oft unterschätzt. Unehelich geboren, bei der Mutter verblieben, Die putzte, während er das Metzgerhandwerk lernte. Er wusste, sie würde den Sohn lebenslang lieben, Weil auch er ihr half, sein...

Heißzeitende

Heißzeitende Nachts wachwälzend in den Betten liegen, Wo Hitze niemanden schlafen lässt, Am Tage dann Wespen, viele Fliegen, Wenn nur noch Schweiß uns nervig nässt. Wie sehnen wir doch das Ende herbei Dieser lastenden Heißtage im August! Wie sehnen wir uns wieder nach dem Mai Und nach aufsteigend-fülliger Blütenlust! Sind wir nicht alle mehr als hitzesatt Nach diesen endlosen Sonnenstrahlen?...

Tragödie eines Sommertages

Im heißen Atem des pulsierenden Sommers, schleicht das Gefährt des Schweigens, über den funkelnden Asphalt der menschenleeren Straße Flüstert von der Symphonie des Lebens, vom wehmütigen Klagelied des Abschieds das wie eine ferne Melodie in der Luft verblasst Ein flüchtiger Schatten in den Falten vergänglich-bittersüßer Momente die im strahlenden Paradies des fliehenden Augenblicks, ihre Spuren...

“Gute Besserung!”

„Gute Besserung!“ „Gesundheit!“ sagt man halt nicht mehr, Wenn einer gleich einmal laut niest. Das Grüßen fällt auch schon schwer, Traditionen man leider verlernt, vergisst. Und doch hätte es wieder ja so mancher gern, Dass man ihn mit „Gesundheit!“ wahrnehmen würde, Denn macht nicht die Wahrnehmung erst den Herrn Oder wird damit Knechtschaft zur verstiegenen Hürde? Dabei kostet ein „Gute...

Im Schlundhaus

Im Schlundhaus Willst Du ins Grabfeld nach Bad Königshofen fahren, Solltest Du Dir am Markte das Schlundhaus nicht ersparen. Noch nie zuvor hatte ich ein solch wundersames Wort Gelesen, ein so herrliches Genusswort! Ja, so ist's: Man schlundet halt, Wenn der Hunger entfaltet seine Gewalt, So dass man gern beisammensitzt, Wo noch das Ereignis die Gemüter erhitzt. Denn im Schatten der Hochrhön...

Die Sonne melken

Die Sonne melken Wenn sie so heiß vom Himmel scheint Und man denkt, dass sie's gut mit uns meint, Müssen wir uns doch bequemen, Um ihr die viele Energie wegzunehmen. Denn jetzt ist sie zu sehr strahlungsbereit Und beschert uns täglich diese Heißzeit. Deshalb steuern wir doch endlich dagegen, Verwandeln Himmelslicht in Energiesegen. Wie das geht? Mit noch mehr Paneelen, Modulen können wir diese...

Das Unbehagen am Menschen

Das Unbehagen am Menschen Noch niemals hat ein einziges Lebenwesen Unseren Blauen Planeten so sehr dominiert, Wie das bis heute durch des Menschen Wesen Alles bisher Bekannte in den Schatten führt. Brauchen wir nicht Wasser, Boden, Luft und Liebe Und fürderhin lieber die erneuerbaren Energien, Eben nicht auslebende wilde Konsumtriebe, Um welche sich die Vielen jetzt noch bemühen? Lasst uns doch...

Die Meise

Jeden Mittag kommt diese Meise zu mir! Sitzt auf dem Balkon! Schaut zum Fenster herein! Läuft zur einen Seite! Dann zur anderen Seite! Fliegt auf das Geländer! Sitzt einfach nur Still da! Und sieht zum Himmel Pickt an den Blumen! Singt Ihr Lied! Putzt Ihr Gefieder! Und ich weiss es: „Was der rchtige Blick für das Leben ist!“ Jeden Mittag kommt diese Meise zu mir! Sitzt auf dem Balkon! Erzählt...

Hoffnungen auf den Tag

Hoffnungen auf den Tag Bärchengleich tapsen Weißwolkenberge langsam über den blauen Himmel. Verkünden sie schon, dass der Tag sich zur Sonne öffnet und sich ihr ganz hingibt – wie eine lustfordernde Frau? Immer schon sehnend sehe ich gelassen den Tag kommen mit Himmelsbewegungen und Lichtfreuden... ©Hans Hartmut Karg 2023 *