Veredelung des Geistes

von | 03.Aug.2020 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Veredelung des Geistes

 

Aus der Natur Wehrlosigkeit

Hätt’ sich der Mensch gerne befreit,

Denn seine Zielgerichtetheit

Meinte doch stets, er wär’ gescheit.

 

Einst kam der Geist vom Hellespont

Und der schloss mit der Menschheit Frieden.

Das war schon damals ungewohnt,

Fernab von vorgängigen Riten.

 

Mit Kategorien unseres Geistes

Kam die Befreiung von Fanfaren.

Damit schwand auch Banales, Dreistes,

Der Geist erfand den eigenen Karren.

 

Dem Sokrates blieb’s vorbehalten,

Offensichtliches zu erschüttern,

Damit keine Magien walten –

Zum Segen von Menschen und Gütern.

 

So kam Natur in Geistreichtum

Veredelt wurden jetzt die Sitten

Und man kam deshalb nicht herum,

Zu überprüfen alle Riten.

 

Ohne Anstrengung ging das nicht,

Das Argument wurde zur Kunst,

Gab der Vernunft nun viel Gewicht,

Erhob den Geist in seine Gunst.

 

Das ist Verdienst wohl der Antike,

Das Magische völlig zu brechen,

Mit Geist im Tempel bei der Nike

Sich zuzulegen freies Sprechen.

 

Aus der Natur Wehrlosigkeit

Hat sich der Mensch gerne befreit,

Denn seine Zielgerichtetheit

Weiß weiterhin: „Ich will kein Leid!“

 

 

©Hans Hartmut Karg

2020

 

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