AM ABGRUND

Heute noch gesunde Menschen ahnen nicht, wie nahe sie und ich am Abgrund stehen Haetten sie wie ich fast täglich das Leid der Massen im Krankenhaus gesehen, sie wuerden mich verstehen Wie schnell können jedem Krankheit und vorzeitiger Tod geschehen! Ueber die Brüchigkeit des Lebens wussten schon von GOTT inspirierte Verfasser der Bibel in vielen weisen Geschichten zu berichten oder wie die...

PFLEGEFAELLE, PFLEGEFAELLE

Situation einer pflegenden Ehefrau und ihres Mannes ----------------------------- Erst kümmerten wir uns mehrere Jahre um seine alten Eltern Wir begleiten, pflegten sie in ihrem Heim, brachten sie wieder und wieder ins Krankenhaus und daraus raus Nach ihrem Tod erlebten wir eigene Krankheitsnot Inzwischen genesen, war's das noch lange nicht gewesen Jetzt ist mein nun alter Vater dran Wir mussten...

GOTT VERTRAUEN UND HANDELN

Falsch ist es meist, allein mit GOTT zu rechnen, sich von IHM alles zu versprechen, jedoch selbst zu ruh'n und währenddessen nichts zu tun GOTT rechnet zwar, aber oft anders als wir ER will, dass wir uns im Vertrauen an IHN wenden ER will dagegen nicht, dass wir die uns mögliche und nötige Arbeit deshalb beenden Stephan Wannovius, Dalian, 25/03/24

! RATGEBER

Komisches Gedicht --------------------- Unternehmensberater versprechen viel Sie berechnen dafür noch weit mehr Mit den wirtschaftlichen und sozialen Folgen ihrer Empfehlungen müssen dann ganz andere rechnen Stephan Wannovius, Dalian, China, 25/03/24

ANDERLAND

Vielleicht, vielleicht ist stets Anderland das Land der Traeume Der Traeume, für die es in der Heimat vermeintlich gibt keine Raeume So wollen viele Chinesen in den Westen, besonders nach Deutschland gehen, weil sie den Westen, vor allem die Bundesrepublik als offen, reich und gerecht sehen Dabei möchten etliche Deutsche ihrerseits der zwischenmenschlichen Kaelte und Gleichgültigkeit daheim...

HEIMATLICHE REISESEHNSUCHT

Nach Tondern in Dänemark oder Wissembourg im Elsass koennte ich damit fahren Ich koennte den Charme Salzburgs ganz neu erfahren Weniger Sehenswertes koennte ich mir jedoch ersparen Ich will gestehen, Bremen, Cottbus, Hamburg, Leipzig und Schwerin wuerde ich dadurch jetzt gern wiedersehen Ebenso begeistert in Bamberg, Dresden, Görlitz stehen Doch es wird nicht geschehen Von China aus darf ich mit...

! GEBURT

Du musst verweilen, um es zu verfassen Du sollst warten, bis es wohl geraten Dann darfst du es in die Öffentlichkeit entlassen - mit der Hoffnung, dass sich geneigte Hörer und Leser freundlich damit befassen Schließlich magst du ohne Schranken in Gedanken schon ein neues Gedicht vorbereiten, um es später weiter zu verbreiten Stephan Wannovius, Dalian, China, 25/03/24

! VERGESSEN

Nicht der Massen Gunst findet eine früher haeufige, heute seltene Kunst Die Kunst, Verse zu schmieden Ihr ist allgemeines Desinteresse beschieden Stephan Wannovius, China, 24/03/24

! EINBILDUNG

Komisches Gedicht -------------------- Ach, wie fein! Ach, wie fein! Ein kleines Dichterlein verfasst Reim auf Reim Es bildet sich stets ein, ein großer Feingeist und obendrein revolutionär ein bedeutender Freigeist zu sein Doch beides ist es nur zum Schein Das sieht es nicht ein Seine Verse sind nichtig, unbedeutend und klein Stephan Wannovius, Dalian, China, 24/03/24 Kritik und...

GLÜCK

Glück Froh macht mich Zeit in der Natur, und warmer Sonnenschein, den lass ich ganz, ganz tief in mich hinein. Ganz toll auch Freiheit, Ruhe, Gesundheit, Kraft und Harmonie, denn ist die weg, vermisse ich sie. Ein gutes Essen mit Genuss ab und zu, sonst gibt der Magen keine Ruh! Da ist die Liebe und Geborgenheit, Späße machen, ganz viel lachen! Mag Input für den Geist und Kunst in all seinen...

! WARUM DICHTEN?

Achtung, satirisch! -------------------- Ist nicht schon alles bedacht alles berücksichtigt alles bestritten alles erlitten alles erstritten alles ertraeumt alles erwähnt alles gedacht alles gefordert alles geklagt alles gemacht alles gesagt alles geweint alles versäumt alles vertagt alles verworfen? Sicherlich Doch sicherlich noch nicht von allen und mit allen Und vielleicht noch nicht mit...

! LEBENSBILANZ

Zu viel, viel zu viel viel zu vielen gesagt So manches gewagt Anderes auf Sankt Nimmerlein vertagt Ewig geplagt Zu oft versagt Den Liebsten und Nächsten zu wenig Liebe und Nähe gegeben Etliches versprochen und nicht gehalten Sich so haeufig falsch verhalten Sich immer über die anderen und das Schicksal beklagt Nicht selten in die Kirche gegangen Dennoch nicht immer Jesu Christi Wege gegangen In...

DICHTER-ETIKETTE

Nicht üppig, verschwenderisch tafeln Reden, schreiben wie ein Mann Nicht schwafeln, schwafeln, schwafeln Niemandem etwas schuldig bleiben Sich nicht sinnlos die Zeit vertreiben Bescheiden, aber kultiviert essen Menschlichkeit und Mitgefühl auch im Alltag nicht vergessen Unnötigen Streit vermeiden Die Wirkung des Wortes ermessen Das Wort selbst wie eine Kostbarkeit bemessen Stephan Wannovius,...

WÜRDELOS ODER BESONDERE GABE?

Nein, nein, sie kann es nicht verstehen, wie ich will selbst meine Feinde sehen Nein, nein, meine Frau kann es nicht verstehen, wie ich freundlich will zu ihnen stehen Denn ich achte auch die, die mich zutiefst verachten Ich beschenke die, die mich meiner Wuerde berauben Ich bin sogar gut zu dem, der ausgeprägt böse Ich foerdere, lobe und unterstütze die, die gegen mich hetzen und mich verletzen...

TOCHTER, TOCHTER

Von deiner Mutter hatte ich nie Liebe bekommen Mit der Scheidung hatte sie mir seinerzeit auch noch die verbliebene Lebensfreude - damals dich - genommen Und du, Tochter? Ich hatte mir nach dem Zerbruch wenigstens von dir viel versprochen Doch du hast bereits vor Jahren völlig mit mir gebrochen Ich habe seitdem nichts mehr von dir oder über dich erfahren Ich weiss nicht, wie es dir ergeht Ich...

LEBENSWUNDEN

So manche Dichterin, so mancher Dichter legt lyrisch die eigenen Lebenswunden offen Das macht tief betroffen Es lässt aber auch auf mehr Ehrlichkeit und Mitmenschlichkeit hoffen Andere Poeten, besonders die, die stets viel und ueber alles schreiben, werden als Personen arrogante Rätsel bleiben Denn sie koennen es nicht lassen, hinter ihren Masken stolze Massengedichte zu verfassen Aber deswegen...

WELTFREMD

Immer weniger möchten Gedichte lesen, sehen Doch die zahlreichen Dichter wollen das nicht verstehen Sie schmieden Verse, Verse, Verse, als seien ihnen Aufmerksamkeit, Beachtung, Erfolg, Reichtum und Ruhm beschieden Vielleicht werden Lyriker deshalb als weltfremd gemieden Denn ihnen ist nur die Illusion einer bedeutenden Künstlerexistenz geblieben Stephan Wannovius, 17/03/24

LEIDENSGEDICHT

Ein komisches Gedicht ------------------------ Ein Gedicht, ein Gedicht, einst gesund und kugelrund, verliert seine Lebensfreude, seinen Lebensgrund Ein Gedicht von ehemals recht beachtlichem Gewicht nun nicht mehr spricht Es schweigend zerbricht Denn es leidet unter Gicht Heilung ist nicht in Sicht Aus Scham übt es auf Gemeinschaft Verzicht Es isoliert sich schlicht Stephan Wannovius,...

VERLASSEN!

Ueberlegungen zur Passion ---------------------------- Möchten dich alle übergehen, wirst du stets übersehen, dann denke bitte daran: Noch viel, viel mehr und noch weit, weit Schlimmeres war JESUS CHRISTUS geschehen Hast du nicht die Darstellungen von GOTTES SOHN am Kreuz gesehen? Selbst von seinen engsten Freunden, den zwölf Jüngern, verlassen, starb er qualvoll wie ein Verbrecher Doch sogar...

LEIDENSZEIT

Passionsgedanken ------------------ Immer dann, wenn du verachtet verhöhnt verlacht verletzt verschmäht verspottet verurteilt wirst Immer dann, wenn ich verachtet verhöhnt verlacht verletzt verschmäht verspottet verurteilt werde Gerade dann und auch sonst sollten wir beide uns daran erinnern, wie JESUS CHRISTUS verachtet verhöhnt verlacht verletzt verschmäht verspottet verurteilt wurde Dabei...

DER NÖRDLINGER

DEM EMSIGSTEN UNTER ALLEN* Es gibt nur einen Es gibt viele Es gibt nur einen, der dichtet, dichtet, dichtet Es gibt viele von einem, der verzichtet, verzichtet, verzichtet Denn wer verzichtet, ist mehr als der dichtet Es gibt nur einen, der dichtet, dichtet, dichtet, einen, einzigartig wie keinen Sein Werk wächst sehr Er dichtet, dichtet, dichtet Täglich pflanzt er zwei neue poetische Kiefern...

LASSE STEHEN!

Bereits Überzeugte lassen sich nur schwer überzeugen Besonders vom Gegenteil Wenn du anders denkst, darfst du ihnen das sagen Aber erspare es dir, dich und sie mit Begründungen, Details und Fragen zu plagen Du musst dich darauf besinnen: Vermutlich könnt ihr euch gegenseitig nicht gewinnen Diskussionen wuerden euch nur weiter auseinander bringen Stephan Wannovius, 17/03/24

UMGANGSKUNST

Bleibe ruhig Bleibe bescheiden Bilde dir nichts auf deine Erfahrung, deine Meinung, dein Wissen ein Lasse dem anderen seine Erfahrung seine Meinung sein Wissen Womöglich auch seinen Stolz darauf Bleibe ruhig Bleibe bescheiden Nimm den anderen ernst Wahrscheinlich wird es dir nicht gelingen, ihn von seiner Ansicht abzubringen Sogar wenn nichts sollte daran stimmen Bleibe ruhig Bleibe bescheiden...

BITTE KEINE FARBVERACHTUNG

Komisches Gedicht --------------------- Du sollst einen alten Mann nicht schelten Vielleicht will er selbst gar nicht jugendlich gelten Denn nicht selten ist es seine wesentlich jüngere Ehefrau, der es gelingt, die ihn dazu bringt, sich die Haare zu färben Stephan Wannovius, 17/03/24

HAARBETRACHTUNG

Komisches Gedicht -------------------- Du sollst besser nicht darauf achten Du sollst dieses Detail nicht beachten Du sollst den, der so etwas tut, deswegen schon gar nicht verachten Den alten Mann, der sich die Haare färbt Vielleicht hat ihn seine halb so alte fünfte Ehefrau dafür gewonnen, bevor sie wird sein Erbe bekommen Stephan Wannovius, 17/03/24

EIN GESCHENK

Nein, du musst nicht an Jesus Christus glauben Aber du darfst es gern Denn Gottes Sohn bleibt in seiner Liebe niemandem fern Keiner kann dich zum Glauben überreden, zwingen Auch du selbst nicht Nur als Gottes Geschenk an dich kann er gelingen Du bist jetzt dran: Nimmst du dieses Geschenk an? Oder gibst du es zurück? Allein auf diese Entscheidung kommt es für dein weiteres Leben an Stephan...

GEBOTEN

Sie ist in höchstem Glück entstanden Selbst im Sterben war und ist sie noch vorhanden Sie wird selten bewundert Oft wird sie verachtet, verlacht, vergessen und verboten Und dennoch ist sie kulturell geboten Sie - die Dichtkunst Sie wird immer bleiben Denn immer gibt es Lyriker, die von Herzen gern schreiben Stephan Wannovius, 16/03/24

DICHTERS EHEFRAU

Lyrische Realsatire --------------------- Des einen Dichters Frau liegt ihrem Mann zu Füssen Jedes poetische Wort wird sie begeistert begrüßen Ihr Augenmerk gilt seinem Werk Aus tiefer Liebe, freien Stücken hält sie jedes Gedicht für ein Wunderwerk Mit ständigem Entzücken stärkt sie säuselnd ihrem Liebsten, dem Meister, den Rücken Das soll ihn täglich begluecken Eines anderen Lyrikers Ehefrau...

TANZ AUF DER TITANIC?

Samstag im frühen Frühling einer großen deutschen Stadt, die wleder ein historisch interessantes Zentrum hat Passanten flanieren durch Gassen, Strassen und am breiten Fluss entlang Liebespaare Hand in Hand Auch Männer, die zur Männerliebe stehen Kleinkinder unbeholfen ihre ersten Schritte gehen Menschen in Gruppen Sie lachen, lärmen, plaudern, sitzen, stehen Sie beobachten, sehen, was um sie...

NACH FERNOST

Liebe Freunde, ich hoffe ich kann euch noch so nennen Ich weiss nicht, ob ihr euch nach der langen Corona-Pause und Entfremdung noch zur Freudschaft wollt bekennen Einerlei wie dem auch sei, ihr seid im Gegensatz zu mir frei Ihr dürft in Deutschland bleiben, ihr dürft zu unserer Heimat stehen Ich dagegen muss womöglich für lange Zeit ins Ausland gehen Das Schicksal nimmt seinen Lauf Und wieder,...