Ein Wort wächst mir zu
Noch vage in den letzten Rängen
Des Geistes tritt es dann ans Licht,
Wenn es frei von List und Zwängen
Sich öffnet, zeigt so sein Gesicht.
Das Wort, oft lange schon getragen
Im Innersten von Geist und Herz,
Will aus der Enge sich nun wagen,
Mitunter auch als Witz und Scherz.
Steht es vor mir in vollem Glanz
Und trägt dabei mein geistig’ Auge,
Drehe ich es zu mir schließlich ganz
Und überlege, was es tauge
Für meine edle Dichterkunst –
Oder ob ich es verwerfe,
Ob es noch steht in Himmelsgunst,
Womit ich meine Freiheit schärfe.
Gratmaß ist mir die Menschenwürde,
Sitte und wirksames Gesetz.
Dies ist und bleibt die höchste Hürde
Von Anspruch, Wertsinn – auch im Netz!
©Hans Hartmut Karg
2019
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