Eltigard

von | 03.Feb.2020 | Poesie | 0 Kommentare

Eltigard

Das Ideal der heimeligen Bettung
Von Pflanze, Tier, Mensch und Leben
Sucht immer nach sprachlicher Rettung,
Um sich weiterhin Hoffnung zu geben.

Manchmal existieren nur Namen
Und Du weißt nicht, was sie bedeuten,
Weil sie plötzlich zu uns kamen
Im Leiden oder mit Freuden.

Der Kosmos, er wird ganz klein,
Wenn wir wir nur mit ihm spielen.
Wie kann unsere Welt größer sein,
Wo sie nur Habsucht wird fühlen?

In Reden sind alle bemerkenswert,
Die Ansprüche sind noch viel größer.
Doch kocht man noch an eigenem Herd
Und glaubt, man sei Problemlöser?

Die Erde wird kleiner und kleiner,
Wo wir vereinnahmen und siedeln,
Und die Macht wird dort gemeiner,
Wo wir um das Gold’ne Kalb wieseln.

Unsere Not hat doch nichts, als die eine Welt,
Vieles wäre intelligent zu regeln,
Wenn wir nur ein wenig mehr angehellt
Zum Eltigard würden segeln.

So aber wird das Vertraute fremd,
Das Fremde erfühlt als Bedrohung,
Und wir glauben, mit unserem letzten Hemd
Gäben wir alles frei zur Verrohung.

Die todgewundene Überzeugungshaut
Wird nur dann lebensbettend,
Wenn sie auf das ganze Leben schaut,
Sich einlässt auf Hoffnung, die rettend.

©Hans Hartmut Karg
2020

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