Es hilft ja nichts Wer immerzu nostalgisch gepolt, Der verliert den Blick auf die Zukunft. Es hilft kein Trauerblick, denn mit Volt Bestimmt das Elektrozeitalter die Vernunft. Allein so lässt sich ein wenig Klima retten, Jedoch nicht mit Reaktivierung des Musealen, Welches manche Nostalgiker so gerne hätten, Ohne die Einsicht, dass keiner will dafür zahlen. Man kann mit Oldtimern schon...

Vom Faszinosum Sich immer wieder anstecken lassen Vom Faszinosum neuer Technik, Möglichkeiten mit Machbarem erfassen Und loben, wo so viel Geschick! Verbrennermotoren waren Wunderwerk Und zeigten hohe Ingenieurskunst. Doch überholt von umweltrettendem Werk Schwindet bei Käufern die Verbrauchergunst. Denn alle Technik macht nur solange Sinn, Als sie entlastend, zweckmäßig, erschwinglich. Das Neue...

Protestwähler Den Protestwähler, gibt’s den überhaupt? Ein Wähler hat doch auch Grundsätze! Da Freiheit ihm fast alles erlaubt, Bleibt dieses Teil der Überzeugungsschätze. Wie also mit Überzeugungen verfahren, Wenn der Wähler entschieden zur Urne geht? An seinem Kreuz muss er nicht sparen, Sucht die Partei, auf die der jetzt steht. Und immer sucht er nach Personen, Die ihn überzeugend...

Warten „Wegen der Erkrankung von Personal Können wir heute Ihre Untersuchung nicht durchführen.“ Da steht man dann erst mal Wie angewurzelt – und kann sich vor Ärger kaum rühren. Also – wieder warten, wie schon zweimal, Denn niemanden interessiert offenbar mein Schmerz. Wird das Leid mir voll zur Qual, Bleibt mir nur ein suchender Blick himmelwärts. War nicht der frühere Mensch ein Laufender –...

Die Zeit braucht wieder frische Finger Die Zeit braucht wieder frische Finger, Nicht Nachbeter, nicht blinde Jünger, Welche sich selbst bestens empfehlen, Um anderen die Schau zu stehlen. Man sieht, man hört's auf Konferenzen, Wo Altbackenes wird gern gegessen Und Neuland meist selten in Sicht, Weil nur Bekanntes hat Gewicht. Geht Körperlichkeit da nicht verloren, Ist Menschsein denn da noch...

„So sei's“ Gebunden an Minuten, Tage, An des Leibes Vergänglichkeit. Da treibt uns um die bange Frage: Gibt's überhaupt die Ewigkeit? Sind wir denn zwanghaft im Nachdenken, Dass wir uns selbst gefangen nehmen, Reinen Wein uns nicht einschenken, Wenn Gedanken uns oft seltsam lähmen? „So sei's,“ sagt ständiges Behirnen, „Dem Körper bleibt die Seele fern. Zwar mischt man Äpfel nicht mit Birnen, Hat...

Liebesdank Wie hätte ich dieses Leben lernen können? Sie hat mir meine Kleider gebracht. Natürlich musste ich mich an Sie gewöhnen, Wenn sie sagte: „Gib auf Dich acht!“ Manchmal hat sie ein Gesicht gezogen, Wenn ich rauchte, Wein mir sehr schmeckte. Sie hat mich jedoch niemals betrogen, Selbst wenn ich blödelnd aneckte. Ans Bett hat sie mir das Frühstück gebracht Mit Gesundem, auch mit Bananen...

Es werden Zeiten kommen Es werden Zeiten kommen, Da wird alles ganz anders sein: Wird Freiheit uns genommen Oder sagen wir dazu nur: NEIN? Das klingt rigoros, ein wenig fatal, Kontrolle hätten wir gern in der Hand, Denn niemand will hier ein Fanal, Wo Schicksale nichts als Spielpfand. Eigenmacht will sich jeder bewahren, Die Zukunft werde uns doch gut, Womit in all den weiteren Jahren Wir...

From this Morning to another story, And the dirty little try its so far but Not shy. In a little thing so red, beat my heart one way to heaven, Like a friend in drill. And my wandering legs be in performances, to dance with green trees from words to a great wisphering Song.

Ich brauch nur den Himmel als Aussicht, als Weite, die alles Leben gebiert. Das Licht in den Wolken, verstreuende Winde, die Formen, sie wandern, wie ich sie nur finde. Der Grund aller Dinge, beginnend auf Erden, die Augen erheben, nichts hör‘n, nur so schauend, wo nichts ist zu greifen, nur vollkommenes Leben.

Wartezeit Sich aufs Warten vorbereiten, Damit Termine uns nicht entgleiten, Denn das hat ja zu tun mit Geld: Geschäfte erhalten Handel und Welt. Manche warten leider vergeblich, Der Schaden ist dabei nicht unerheblich. Doch wer weiterhin guten Mutes bleibt, Der sich eigener Hoffnung verschreibt. Denn die allerschönste Wartezeit Bleibt jene, wo man zum Daten bereit, Dem pochenden Herzen nicht...

Im Wartezimmer Nicht wenige Leidende sitzen da, Das ist mir ein wenig tröstlich, Weil ein jeder leis' und auf Rücksicht sah Und die Ruhe mir einfach köstlich. Mineralwasser wird nicht angerührt, Ein Kind malt versunken im Hintergrund, Ist leise, von der Mutter flüsternd geführt, In Erwartung, es werde wieder gesund. Einer nach dem andern geht hinaus, Aufgerufen zur notwendigen Untersuchung....

Sie ist eine Perle Erfolglose haben meist wenig Kontakte, Erfolgreiche plötzlich viele Freunde, Die sich an ihnen festkleben wollen, Sich ein wenig vom Glanze sich holen, Weil so mancher damit ja für sich meinte, Wichtig zu werden, wenn man sich ansagte. Von daher brauchen auch Erfolgreiche Schutz. Ich kenne eine Perle, die gleichwohl sehr naiv: Immerzu vertrauensvoll war sie geblieben. Doch...

Es gibt schon die Zensur Alles ist bei uns erlaubt, So denken viele naive Geister. Zensur sei alt und längst verstaubt, Deshalb braucht es nicht mehr den Meister. Schaut man danach sich um im Netz, Ist dies scheinbar ja meist der Fall: Anonym gibt es zwar viel Gehetz, Doch Freiheit erscheint uns überall. Leider muss man auch erkennen: Manch' Wertvolles wird abgewürgt. Man darf Offenheit seltener...

Und wieder Grillen! Scheinbar hat man nichts vom Leben, Außer man grillt fulminant am Wochenende, Trinkt viel, muss sich die Kante geben Und kauft viel Schnitzel, Schweinelende. Mit Öl wird alles eingepinselt, Bevor gewürzt es auf dem Rost landet. Der Hund bekommt, weil er schon winselt, Ein Stück vom Frauchen, das festlich wandelt. Zwar ziehen Schwaden hin zum Nachbarn, Die Lust geschwängert...

Es gibt wirklich Leute Es gibt wirklich Leute, Bei denen laufen bei 30 Grad Celsius Die Heizungen im Haus heiß, Obgleich niemand duscht Und fast alle außer Haus sind. Der Boiler explodiert fast, Die Fenster leicht geöffnet, Ein Ventilator läuft, Das Heizöl stinkt. Nur eine einzige Person Sitzt im Garten und trinkt Wasser. Nichts deutet darauf hin, Dass sie das Heizen bemerkt. Hoffentlich fällt...

Gib mir die Hand, komm mit mir, Ich zeige dir deine Stadt hier. Nachts bleibt man daheim, alle schweigen allein, Und Fremde sind nicht gern gesehn. Doch hab keine Angst vor der Dunkelheit, Denn die Sonne ging schon vor Ewigkeit. Wer ihr ins Auge sah, der blieb für immer blind. Hier lesen sie dein Und auch mein Schicksal klar Aus Augen, die längst nichts mehr sehn. Vielleicht schenken sie dir...

Tanzen wollen wir und lachen Tanzen wollen wir und lachen, Menuette, Walzer wieder hören, Pirouetten drehen, es darf krachen, Musik kann Lebensglück beschwören. Lasst Melodiewunder heran, Freude weiche jeglicher Trauer, Denn Mozarts Vogelfänger kann Lust freisetzen, ist Hoffnungsbauer. Musik hat niemals kurze Weile, Es leben kunstvoll Schnörkeleien, Die uns verdrängen Langeweile: Das kann von...

Wer getröstet wird Wer getröstet wird, der kann aufbrechen, Nachdem er lange im Kummer stand, Kann wieder laut und offen sprechen – Glänzenden Gemüts mit vollem Verstand! Menschen müssen sich nicht rächen, Eine lange Umarmung reicht da aus. Sie werden das Hassvolle zerbrechen, Erbauen das gemeinsame Seelenhaus. Von daher rettet Trost die Lebenslust, Frischt auf, hält gern auch unsere Hand,...

Leise kommt die Nacht, wo geschlossene Augen über Träume wachen, und das Herz sich diesem müden Schlaf hingibt. Sieh, die Sterne Funkeln hell am dunkelblauen Firmament, und kein Wort scheint dieser Stille je vorauszugehen. Süß frohlocken summende Lieder, schleichen um dunkle Ecken, und dieses Sein, so schläfrig, will die Erinnerung wecken.

Die Träume erzählen was uns in die Seele strömt, es ist dieses Zarte, was nichts tun kann, ungezähmt. So wird jeder Schritt, auch im Geiste getan, ist er wohl bewusst, im Tun sehr wahr. Und seufzt dieses Sein, ob im Lachen oder Weinen, so wollen die Wurzeln, das Eigene, so Schüchterne, dieses Selbst in sich vereinen. Es ist, als gibt es Blumen, die unsere Hoffnung ausgesät, dort auf der grünsten...

Der blasse Mond Im Geviert der Häuserblöcke Mit wenig Gras und vielen Wegen Hört man morgens schon jene Böcke Die blökend abends Tellersegen. Der blasse Mond geht still nach unten, Lastwagen fahren bereits vor, Drehen zum Stall nun ihre Runden, Tiere treten neugierig hervor. Nach dem Verladen geht es weg, Nichts ist vom Blöken mehr geblieben. Auch der Mond ist schon bald weg, Der Tag kann zur...

Es lockt das Glück Es lockt das Glück den Hans, Braucht keinen Ehrenkranz, Weiß um den Lebenssegen, Der kommt ihm sehr gelegen. Wer sein Glückssinnen spürt, Weil er Freileben führt, Selbst in sich hineinhört, Der weiß, was sich ihm mehrt. Das Glück fordert heraus Den Hans, sein Herzenshaus Sagt, dass sein Schicksal weiß, Wohin ihn trägt die Reis'. Kleinteiliges darf größer treiben, Darf locken,...

Friedensgnade Behüte uns den Frieden, Als Geschenk wir ihn erhalten, Denn Gnade ist hienieden Selten genug, wo Mächte walten. In allen anderen Weltenecken Müssen Götter doch schon ran, Weil bereits Menschen da anecken, Wo Frieden man nicht stiften kann. Allein immer darauf zu warten, Dass Frieden uns vom Himmel fällt, Bleibt Illusion, WIR müssen starten, Damit man diese Welt erhält. Bereiten wir...

Interessiert das überhaupt jemanden? Da werden so viele Filme gedreht, Wo weltweit die Gletscher abbrechen Und traurig vor sich hinschmelzen, Während der Orkan bei uns Dächer wegweht, Weil überall sich Wettergötter rächen, Regenmassen sich zu uns herwälzen. Da vertrocknen im Amazonasbecken, Wenn jetzt nur noch Niedrigrinnsale liegen, Weltweit die Wüsten prächtig gedeihen, Menschheit mit Müll...

Angst vor dem MRT Kann ich da denn wirklich atmen, In der Röhre eingezwängt? Kann das Team mit seinen Taten Ermitteln, wo das Kranke hängt? Wird das ständig laute Klopfen Meine Lebensangst verstärken? Will das widerliche Klopfen Mich als Patient verzwergen? Kann mit künstlichem Hüftgelenk Ich in diese Röhre fahren ? Ist das Gerät Technikgeschenk Oder drohen mir Gefahren? Wär' besser OFFENES MRT...

Weihnachten wird still, der Glanz verblasst. Seit ihr gegangen seid, liegt Dunkel auf dem Fest. Lichter überall leuchten, doch sie wärmen nicht. Der Baum bleibt eingepackt, verstaubt, kein Festgericht. Kein Lachen mehr, das durch die Räume hallt. Nur Stille, das Fest wirkt steril und kalt. Die Welt feiert froh, ihr Weihnachtsfest. Doch mein Weihnachten ist tot, stiller Protest. Vielleicht,...