Abschied von den analogen Zeiten
In diesen tiefgelegten Tagen
Bleibt oft nur hausbackenes Glück.
Weil kein anderes zu wagen,
Meistert man so sein Geschick.
Eingehegt sind dort die Stunden,
Wo sie inhäusig verfliegen,
Sind da strenger eingebunden,
Wo Erwartungen noch liegen.
Ist die Welt dann wieder offen,
Dürfen wir uns nahe kommen,
Endlich auf Begegnung hoffen,
Wo am Bild wir einsam wohnen?
Virtuell und digital
Wird uns Analoges fliehen.
Doch wir haben keine Wahl:
Die Zeiten werden weiterziehen…
Ach, wie war das doch vordem,
Als die Ahnen auf der Bank
Lächelnd saßen, sehr bequem,
Die Brotzeit auf dem Tische stand.
Es gab da wirklich jene Zeiten,
Denn es gab den Feierabend:
Geschichten durften sich verbreiten,
Wo alle sich am Kuchen labend.
Da war alles noch selbst gebacken,
Nichts gekauft, nichts zuckerhaltig,
Und der Braten, der vom Nacken
Schmeckte allen ganz gewaltig.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
0 Kommentare