Selbst wenn ich tot bin

von | 29.Mai.2020 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Selbst wenn ich tot bin

 

Selbst wenn ich tot bin

Will ich Umweltschützer sein,

Denn das macht Sinn,

Damit bin ich ja nicht allein.

 

Ich will nicht in der Plastikhülle landen,

Auch nicht im Anzug und in frisch lackiertem Sarg,

Sondern – was meine Umweltfreunde schon gut fanden:

Ganz ohne Umweltlast geht jetzt der alte Karg.

 

Der Sarg sei nur aus grobem, schlichtem Holz gezimmert,

Ein langer Kasten mit Holznägeln, unlackiert,

Damit die Umweltlasten er nicht noch verschlimmert,

Auch, dass mein Abgang anständig geführt.

 

In Leinen und mit Heu will ich gebettet werden

Und ohne Blumen zugedeckt von Mutter Erde,

Nichts, das wie früher noch verheerten

Gewässer, weil man sich darum wenig scherte.

 

Wir müssen lernen, Tote so zu betten,

Dass ohne Umweltfrevel sie zum Himmel ziehen,

Auch an den Grabesstätten die Gewässer retten,

Indem wir um Nachhaltigkeit uns stets bemühen.

 

Mein toter Leib braucht nichts

Als einen Ort der stillen Ruhe.

Den findet er natürlich angesichts

Der Ewigkeit auch in einfacher Truhe.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2020

 

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