Der Suchende
Der Mensch wird in eigenem Dasein bleiben,
Selbst wenn die Suche immer weitergeht,
Er sich den Interessen will verschreiben,
Weil die Neugier sein Haupthaar umweht.
Neugierde kennt schon die frühe Wiege,
Daraus wird er deshalb niemals entfliehen,
Denn ein Augentier braucht immer jene Liege
Mit Neuem – darum wird er sich auch bemühen.
Der Suchende will gar nicht immer finden,
Oft weiß er auch nicht, wonach er sucht,
Will nur die Trägtäglichkeit überwinden –
Und manches Mal ist Suchen auch Sucht.
Er macht sich auf, wenn der Tag noch jung:
Was kostet ihm wohl die schönere Welt?
So erst kommt sein Talent allmählich in Schwung,
Weil das Suchen und Fragen sein Leben erhält.
Ist dann der Tag dem Ende ganz nah,
Weiß er: „Alles war mir heut’ interessant!“
Weil er unsere Welt schauend erblühen sah,
Lag er anschließend träumend in weitem Land.
©Hans Hartmut Karg
2020
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