Gib mir
Gib mir, bitte, ein wenig Zeit,
Nicht kommen kann ich jetzt zu Dir,
Bin fern, zur Nähe nicht bereit,
Doch bleibe und vertraue mir.
Gib mir nur künftig Deine Hand,
Den Blick liebender, freier Nähe
Und bleibe mir dann zugewandt,
Wenn ich mit Dir nach Sternen sehe.
Tragen wir doch auf unserem Schild
Die Sterne, die wir angenommen,
Verliebt in jenes Sehnsuchtsbild,
Das zum Erwachsensein gekommen.
Es war nicht leicht, denn in der Ferne
Lebt virtuell nur junges Glück:
Man hätte Dauernähe gerne,
Doch hält die Trennung uns zurück.
Dann kommen endlich Tage, Nächte,
In denen wir vertrauter liegen,
Uns nicht mehr trennen jene Mächte,
Die oftmals über Liebe siegen.
Die Aphrodite hält die Lust
Mit Zärtlichkeit in rechter Waage,
So dass schwer atmend jede Brust
Sich wieder bringt in Liebeslage.
Gib mir beim Kommen Deine Hand,
Denn unsere Zeit ist kurz und schön.
Gemeinsam gehen wir ins Land,
Wo wir nur Glück und Rosen seh’n.
©Hans Hartmut Karg
2020
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