Langsam kommt der Tau
Wirkmächtig steht die Sonne hoch im Jahr,
Pflanzen, Tieren, Menschen oft unerträglich.
Gar mancher Bach vertrocknet nun sogar –
Und alles Leben leidet dort unsäglich.
Doch morgens seh’ ich an den hohen Hecken,
Dass auch das späte Jahr bald Grenzen hat,
Denn wo die Amseln, Finken sich verstecken,
Schreitet sichtbares Glänzen nun zu eigener Tat.
Das Jahr geht langsam in kühl’re Halbzeit,
So haben Tau und Dunst erneut die Chance,
Dass dort das satte Leben sich erholt soweit,
Selbst wenn Heißstunde fördert Flimmertrance.
©Hans Hartmut Karg
2020
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