Lüste
Wer je ein liebend Weib
In Armen hat gehalten,
Verschlungen Leib um Leib,
Wo jetzt die Lüste walten,
Der ist gerne bereit
Zur Bindungsewigkeit.
Jugend verleiht ihm Flügel,
Die dann auch später tragen,
Wenn weidlich lange Zügel
Im Alter ihm noch sagen,
Was Zärtlichkeit vermag –
Jahrein, jahraus und ohne Plag’…
Die Lüste hier in Ehren
Der Liebe Sinnenwind,
Wo Liebende sich ehren,
Weil Engel sie dann sind,
Lassen die Zeit verfliegen,
Wenn sie sich selig wiegen.
©Hans Hartmut Karg
2020
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