Jugendtreffen in Coronazeiten

von | 26.Sep.2020 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Jugendtreffen in Coronazeiten

 

Wie standen sie vor einem Jahr eng beisammen,

Am Brunnen, wo noch die fröhliche Jugend!

Diese Hoffnung ist längst von ihr gegangen:

Treffen ohne Schutz wäre gefährliche Untugend,

Denn niemand will ja Freunde anstecken,

Doch ohne Nähe kein Geschlechternecken…

 

Alles war wunderbar vor einem Jahr,

Der Brunnen hatte sie eingefangen.

Manche fanden sich und gingen als Paar

Und sind gemeinsam von dort weg gegangen,

Um sich der Liebe, der Lust hinzugeben

Und ihr Jungsein fein auszuleben…

 

Mit Masken stehen heut’ wenige da,

Nähe ist jetzt für viele zu gefährlich.

Man ist sich zwar über das Smartphone nah,

Doch die wahre Begegnung bleibt damit spärlich,

Selbst wenn die Maske kurz einmal fällt

Und das Abendlicht leuchtende Augen erhellt…

 

Alle Schönheiten sind ja reichlich vermummt,

Dennoch geht die Partnersuche am Brunnen weiter,

Wenn dort hinter Masken manche Rede verstummt,

Weil die Suchtage für die Jugend nicht heiter.

Will man bei Freunden dennoch sein Glück,

Suchen Mädchen und Junge den lieblichen Blick…

 

 

©Hans Hartmut Karg

2020

 

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