Im Erdengarten
Wenn schemenhaft versterben lässt
der Tag die Menschen, die man liebt,
so ist die Trauer uns nicht fern.
Tränen bleiben uns nicht erspart –
und doch erinnern wir uns wieder,
was an Gemeinsamem erlebt.
Sie kultivierten Lebensfreude,
befreiten Not von Defiziten
und litten bis zur Gräberstätte.
Wir halten uns an Lebensfreude,
die Lebenden, die Freundeskreise,
denn sterben soll nichts, was man liebt.
Niemand entlässt ein Lebewesen,
das sich in eigene Demut hüllt
und sich rettend’ an Normen bindet.
Der Liebende lässt es nicht los,
weiß doch, dass Leben sterblich ist
und nur die Liebe überlebt.
So ist’s im Erdengarten halt:
Die Liebe bleibt der Himmelsstern,
der von Eden herüberleuchtet.
©Hans Hartmut Karg
2020
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