Geschundene Flächen
Steht der Einsame sinnend am Berg,
Schaut auf die Tauflächen der Wiesen herab
Und sieht so nur geschundenes Werk,
Weil Augen ihm keine Alternativen lassen?
So manches Mal erreicht die aktuellere Welt
Nicht mehr die Dankbarkeiten prallen Lebens,
Wenn sie doch nur auf Überhöhungen zählt,
Wo augenblicklich alles vergebens erscheint.
Geschunden ragen Schneebretter von den Bergen
Und nach und nach fallen Platten krachend nach unten,
Wo sich in Häusern, Schubladen und Fächern
Angstzustände häufen und längst eingefunden haben.
Ist’s nicht schon wieder einmal an der Zeit
Für Klagelieder und warnende Propheten,
Die pausenlos verkünden unser Dauerleid,
Um Melodien nachzusingen der alten Veden?
Blüht uns da denn noch jenes Zutrauen,
Ein Lösungsdenken hin zu Strategien,
Wenn Verächter aus den Gräben feuern,
Abwürgend weiteres Denkbemühen?
Ja, die Natur wird sich schon trauen,
Das Unvorhersehbare weltweit einzubringen,
Doch niemals auf des Menschen Hände schauen,
Ob sie nun ruhen oder wortreich mit sich ringen.
©Hans Hartmut Karg
2020
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