Hasardeure

von | 06.Jan.2021 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Hasardeure

 

Nichts holt uns zurück

in die bunte Welt der Lebenden,

wenn wir uns wie Hasardeure gebärden

und meinen, gottgleich Glücksritter zu spielen.

 

Das Risiko, sich weiterhin anzustecken,

bleibt hoch – auch für alle Glücksritter,

die irrtümlich meinen, sie wären gefeit

und nichts könnte sie jemals treffen.

 

Da steigert Distanz doch das Überleben

und treibt die Zahlen nicht mehr hoch,

denn das Virus bleibt weiterhin tödlich,

selbst wenn man es permanent ignoriert.

 

Glauben wir nicht den Statistiken?

Wieso sterben dann weltweit so viele?

Sind wir denn noch bei Verstand und Sinnen,

wenn aus der Verantwortung wir uns so stehlen?

 

Das Hasardieren wird zur Todesfuge:

„Ach, Risiko! Wen’s trifft, den trifft’s halt!“

Doch wird die Pandemie dadurch nicht größer,

wenn man Ignoriersüchte weiterhin kultiviert?

 

Sollen die Erben nicht doch noch warten,

selbst wenn sie die Alten ständig besuchen,

um das Ansteckungsrisiko weiter zu steigern

und deren Ableben damit zu befördern?

 

 

©Hans Hartmut Karg

2021

 

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