Der eine schreibt von und über sich
Der andere schreibt für dich
Und oft auch für mich
Ein Dritter schreibt für sich allein
Ein weiterer schreibt für die Kunst
statt des Lesers Gunst
Einer schreibt sich riesengross
Ein anderer schreibt sich klitzeklein
Ein jeder schreibt an sich
Egal ob gut oder nicht, ob richtig oder falsch
Ein jeder schreibt, schreibt, schreibt
Das Schreiben treibt ihn an
Und ebenso bleibt sie dran
Man schreibt sich frei
Man schreibt sich wund
Man tut sein Erstaunen
und seine Verletzungen schreibend kund
Man schreibt selten anderen nach dem Mund
Man schreibt sich noch seltener um Kopf und Kragen
will nicht gefährlichen Widerspruch wagen
Man kann als Schreiber häufig
nicht die geringste Kritik vertragen
Man schreibt Stück für Stück
aus dem Augenblick für den Augenblick
Und wenn es glückt – vielleicht
ein winziges Stück für einen weiteren Augenblick
Leser, erkenne dich und mich in diesem Gedicht
Es sei ehrlich und schlicht
Mehr vermag ich nicht , und
halte es nicht für meine Pflicht
So meine Sicht!
Stephan Wannovius, 27.10.21
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