Make-up-Reste im
blassen Morgenspiegel
fungieren als
Zeugen der Anklage.
Weiches Haar zerdrückt
von nächtlichem
Perückenmummenschanz.
Irgendwo gedenken unschuldige
Menschen jetzt
der Geburt des Herrn.
Davon ist dieses spärliche
Fluchtzimmer unendlich fern.
Wieder ein Lover
ging ohne Gruß.
Ausflüchte im Chat
bleiben ungelesen.
War dies alles unabwendbar?
Waren eigene Herzenswünsche
nicht abschlagbar?
Sprach das Herz?
Fern, ein Kind ohne Vater.
Fern, ein Vater ohne Sohn.
Fern, eine Mutter gibt sich Schuld.
Fern, eine Frau, zerbrochen am Verstehn.
Besenreiser an Fußknöcheln,
sind ohne Nylons sichtbar.
Fühlbar bleibt das: Du musst!
Düster, aber gut beschrieben! Deine erste Veröffentlichung “Die gottverdammte Tretmühle” hat es gleich und seit vielen Tagen zu den beliebtesten Gedichten geschafft – siehe Liste unten unter der Startseite mit Neuvorstellungen.
Vielen Dank, das freut mich sehr. LG Hera