Vermutlich möchte jeder von Herzen
dieses Bekenntnis sprechen:
Ich tue, was ich will!
Und wohl niemand mag ihm widersprechen
Dennoch möchte ich es wagen,
es kritisch zu hinterfragen
Ich tue, was ich will!
Doch wer bin ich?
Bin ich ich?
Bin ich ich selbst?
Bin ich meiner Erziehung,
meiner Umwelt Produkt?
Bin ich der, für den man mich hält?
Bin ich der, der anderen gefällt?
Bin ich der, der nur sich selbst gefällt?
Haben mich Menschen, haben mich
schlechte Erfahrungen wie einen Baum “gefällt”?
Und was ist mein Wille?
Ist er Gefühl, ist er Frust?
Ist er Leidenschaft, ist er Lust?
Ist er Freiheit, ist er Zwang?
Hat ihn mein Verstand in der Hand?
Hat mein Gewissen mögliche
Willensgefahren gebannt?
Korrigiert mein Glauben meinen Willen?
Oder tue ich ohne Rücksicht alles, alles,
um mein Verlangen zu stillen
und mir jeden Wunsch zu erfüllen?
Stephan Wannovius, 01.07.22
Angeregt von Solinos/Anita Namers Kommentar zu meinem Gedicht “Der wahre Zimmermann” vom 01.07.22: “…ich wünsche mir Freiheit im Glauben, im Denken und ebenso im Handeln…”
Danke für die vielen Klicks zu den besten Gedichten!