Ich streichle dich.
Ich streichle mich in dich hinein.
Ich streichle mich durch dich hindurch.
Ich streichle mich über deine Haut, vom kleinen Zeh bis in die Haarspitzen, wie Balsam, das sich schützend über dich legt.
Ich streichle mich über deine Muskeln, erspüre alles Harte, das dich eingrenzt, blockiert und mit jeder meiner Berührungen werden Steine zu Sand, der losgespült wird.
Ich streichle mich in deine Nervenbahnen, zu allen Kreuzungen und Weggabelungen und suche mit ihnen – deinen Weg zu dir.
Ich streichle mich durch dein Haar, spiele mit ihm wie der Wind und mit ihm fliegen deine Träume zu ungeahnten Weiten.
Ich streichle mich durch alle deine Tränen, die geweinten und die ungeweinten, fließe mit ihnen durch dich hindurch und aus dir heraus, um frei zu lassen, was gehen darf.
Ich streichle mich in all deine Wunden, deine Narben und Verletzungen und lege das Tuch des Verzeihens und Vergebens auf sie.
Ich streichle mich in dein Herz und mit jedem Streicheln findest du ein Stückchen mehr deiner Liebe.
Ich streichle dich.
Ich streichle mich in dich hinein.
Ich streichle mich durch dich hindurch.
Ich streichle dich.
© A. Namer
Glücklich die Frau, die so liebt – und der Mann, der so geliebt wird.
🙂