Druck auf der Brust
in der Kehle
eine Last, die ich mitschleppe
die mich zu Boden drückt
mir die Luft zum Atmen nimmt
schwarzer Rauch vernebelt meine Gedanken
kriecht in jeden noch so kleinen Spalt
legt sich auf jedes Gefühl
klebt und haftet an allem
Stimmen überrennen mich
so viele, dass ich die einzelnen nicht ausmachen kann
sie säen Zweifel
die mich einschnüren
es mir schwer machen weiter zu gehen
sie ziehen mich zurück
ich drücke mich dagegen
aber es sind zu viele
sie schlingen sich um meine Beine
meine Arme
wollen mich unter die Oberfläche ziehen
nach unten
ein schwarzer See
seine Tiefen verschlucken alles Licht
es wäre viel einfacher aufzugeben
loszulassen
Schwärze umhüllt mich
alles wird still
dumpf
sich allem einfach ergeben
das wäre so leicht
es fühlt sich ein bisschen vertraut an
taub
einfach aufgeben
doch da ist etwas in mir, dass sich wehrt
ganz tief in mir
es schreit
schlägt um sich mit aller Kraft
will mich wach rütteln
doch das erfordert so viel Energie
die Versuchung einfach loszulassen so nah
aber ich will noch
will es mir beweisen
ich kann das
alles ist ungewiss
ich will doch einfach nur leben
Sonne auf der Haut
Vogelgezwitscher um mich herum
der Duft von Erde und Gras
kaltes Wasser auf der Haut
piecksige Steine unter meinen Füßen
raue Wand unter meinen Händen
zitternde Muskeln, angestrengter Körper
mein Herz, das in meiner Brust pocht
warme Finger in meinen Haaren
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