Brief an Mich

von | 16.Okt.2024 | Dies & Das, Poesie | 0 Kommentare

An Euch, wehrte graue Eminenz,

Du besuchst mich seit längerem des Nachts. So ungebeten!
Schleichst Dich in meinen Kopf und pflanzt deine graue Saat.
Sie wächst und gedeiht groß und prächtig.
So echt!
Erzählst mir alle Fehler alle Pein, hältst mir den verzerrten Spiegel vor.
Gehst mit mir auf Spurensuche, dabei treten wir auf den Unrat derer Monster die Du mit Zweifel und gepflanzten falsche Dogmen in meinem inneren Garten erschufen.
Lässt alte Geister tanzen, holst sie dabei aus allen Ecken meiner Seele und eure schaurige Gesellschaft feiert dann auf den Trümmern meiner selbst.
Ich dagegen wälze mich, unter eurem Rhythmus im Bett herum. Den Kopf zu euren Bässen ins Kissen schlagend.
Zunehmend weicht die Farbe aus meiner Gestalt, denn Du nimmst mir den Halt, das Vertrauen, jemand liebevolles und auch liebenswertes zu sein.

Darum sag ich es Dir, wehrte graue Eminenz, in aller Direktheit und in Worten die einem Geschöpf wie Dir gebührend sind.

Fick Dich!! Denn mich bekommst Du nicht.

In Liebe,
Nick

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