Nicht mehr gehen, nicht mehr laufen

von | 09.Dez.2024 | Poesie | 0 Kommentare

Nicht mehr gehen, nicht mehr laufen

Zu jetzigen Zeiten der Smartphonepräsenz
Nimmt mir doch dieses flache Kästchen
Mühen und Arbeiten tagtäglich ab,
Bringt mich schon morgens auf Trab,
Sieht von Tagesplanungen jedes Ästchen
Und trägt mich sogar in die Videokonferenz.

Ohne dieses Kästchen wäre ich blank,
Nur mit ihm stehe ich noch im Leben,
Denn mit ihm verbunden will ich bleiben,
Nicht mehr überlange Briefe schreiben,
Nicht Kommentare, Kritiken abgeben,
Auch da hilft es mir Gottseidank!

Sogar vom Bett aus, von der Couch gelingt,
Wohin früher man schnaufend gehen musste,
Denn anders war gar nichts zu buchen.
Jetzt lässt sich im Netz viel hersuchen:
Während früher man zu Geschäften musste
Sürft man, weil die Welt man zu sich bringt.

Nicht mehr gehen, nicht mehr laufen
Muss nun unser Körper, er kann chillen
Und er wird von daher kaum noch gefordert.
Mit einem Klick wird die neue Ware geordert,
Lassen sich fast alle Wünsche erfüllen –
Doch lässt sich damit Gesundheit kaufen?

©Hans Hartmut Karg
2024

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