Da kam die Sonne vorbei,
sie trug kein Geld, kein Kleid –
nur Licht auf nacktem Rücken
und etwas Heiterkeit.
Sie sprach: „Ich bin nicht käuflich,
doch schenke ich dir Glanz.“
Die Welt blieb kurz bescheiden,
im Morgenschimmer-Tanz.
Die Bäume schütteln Sorgen
aus ihrem Blätterkleid,
und selbst der Mensch vergisst
für Stunden seine Zeit.
Ein Reicher rieb sich blinzelnd
den Börsenblick aus Staub,
ein Kind pflückte ein Gänseblümchen –
aus Trotz, nicht aus Raub.
Die Armen, sie lachten im Park,
nicht aus Besitz, doch aus Lust.
Der Mai sprach: „Die Wahrheit gedeiht
nicht nur auf fetter Brust.“
So wandert er weiter durchs Land,
der Mai, barfuß, klar und frei –
mit Sonne, Sinn und Fragezeichen –
vorbei an Gier und Geschrei.
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