Herbstgesang

von | 10.Okt..2025 | Poesie | 3 Kommentare

Die Wälder tragen goldne Tracht,
der Wind flüstert in stiller Pracht,
er streift das Land mit kühler Hand
und malt den Tag in Feuerrand.
Die Sonne sinkt nun sanfter ein,
vergoldet Fluss und Felderreih’n,
ihr Licht – ein letztes, warmes Glühen,
bevor die Nebel leis’ verziehen.
Die Bäume tanzen Blatt um Blatt,
bis jede Krone Wurzeln hat.
Ein Rascheln tönt auf jedem Pfad,
ein Abschied, der noch Hoffnung hat.
Kastanien fallen, rot und rund,
der Apfel glänzt in vollem Mund.
Ein Duft von Erde, Moos und Zeit
durchzieht das Land in Dunkelheit.
Der Herbst ist mehr als nur Vergeh’n,
er lehrt das Schauen, Steh’n, Versteh’n.
Ein stiller Meister, mild und weise –
ein Buch aus Gold auf letzter Reise.

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3 Kommentare

  1. Keanu Nahoa

    Ich sag ehrlich bestes Gedicht dass ich je gehört habe.

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  2. Wannovius

    Hallo Keanu, willkommen hier im Forum. Stimmt, ein gutes, gelungenes Gedicht.
    Doch ob es das allerbeste ist?
    Überlassen wir das lieber der Leserschaft, Literaturkritik und Literaturwissenschaft.
    Eigenlob befremdet mich, obwohl es hier nicht neu ist.
    Der bekannteste und emsigste deutsche Internetdichter deutete – allerdings direkt in seinen Gedichten – wiederholt an, dass er allen anderen Lyrikern weit, weit überlegen sei.

    Dass ich Stolz und Eigenlob
    weniger mag, liegt auch an meiner Erziehung und meinem christlichen Glauben.

    Aber womöglich hast du einen anderen kulturellen Hintergrund, der beides positiv sieht.

    Anbei ein paar spontane Gedanken:

    POETISCHE ETIKETTE
    Jeder Dichter liebe sein Gedicht
    Wie ein Vater sein Kind
    Er gebe seinen Versen
    starken Ausdruck,
    eindrucksvolle Bilder
    und Gewicht
    Doch in seinem persönlichen Auftritt
    sei er bescheiden
    und schlicht
    Denn sich selbst lobt
    auch der beste Dichter nicht
    Sonst verlöre er sein Gesicht
    Stephan Wannovius,
    Dalian, China, 11/10/25

    UNTERSCHEIDUNG
    Ich bin fair
    Auch zu deinem Vorteil
    und deiner Ehr’
    Ich verstehe es,
    Dichter und Dichtung
    zu unterscheiden
    Kann ich auch
    Stolz und Überheblichkeit
    mancher Lyriker nicht leiden,
    so werde ich doch stets
    ein abschätziges Urteil
    über deren gelungenes
    Werk vermeiden
    Stephan Wannovius,
    Dalian, China, 11/10/25

    WI(E)DER TRUMPSCHE WELTEN
    In neuen Trumpschen Welten
    sind Demut und Bescheidenheit selten
    Und dennoch, dennoch
    lasse bitte
    die alten Werte gelten:
    Arbeite hart, leiste viel
    Aber schieße persönlich
    nie übers Ziel
    Halte dich lieber zurück
    Denke mal an Napoleon Bonaparte –
    Sich selbst zu krönen,
    bringt kein Glück
    Lenke dein Streben,
    deinen Sinn zu anderen hin
    Wer Anerkennung kann geben,
    wird Anerkennung erleben
    Fremdes Lob zählt
    Eigenlob seine Wirkung verfehlt und
    die Mitmenschen quält
    Stephan Wannovius, Dalian,
    China, 11/10/25

    DICHTERRAT
    Dichter, Dichter,
    nimm dich und deine Kunst
    nicht gar so wichtig
    Dann dann bist du
    genau richtig
    Denn es gibt Wichtigeres
    zu erleben
    Stephan Wannovius,
    11/10/25

    LG aus der Ferne
    nach Europa
    Stephan

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  3. Wannovius

    Noch eine Ergänzung

    DICHTER-ERMAHNUNG
    Dichter sind recht eigen
    Doch zu Stolz und Hochmut
    sollten sie nie, niemals neigen,
    aber stets Mitgefühl und Empfinddamkeit zeigen
    Stephan Wannovius, Dalian, China, 12/10/25

    POETISCHE GEBETSEMPFEHLUNG
    Dichter, denke immer daran,
    wer dir dein Talent schenkt
    Und deshalb danke Gott
    für diese Gabe
    Erniedrige dich
    vor dem Allmächtigen
    Erhöhe ihn
    Denn dazu bist du
    als Christ pflichtig
    So machst du alles richtig
    Stephan Wannovius,
    Dalian, China, 12/10/25

    Wenn du ohne Eigenlob nicht leben kannst, dann schreibe es direkt unter dein Gedicht. Eines separaten Kommentars bedarf es nicht.

    LG Stephan

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