Wenn Wort und Wille Wache halten früh,
und Form wie Stahl den innern Gang bestimmt;
dann steigt der Mensch aus alter Melancholie
und findet Wahrheit, die im Herzen glimmt.
Der Reif der Zeit legt Weiß auf seine Brust,
doch nährt zugleich das Feuer tief im Grund;
denn Mut erwacht, wo Zweifel schweigen müssen,
und zeichnet Wege stark und unerschrocken bunt.
Was bleibt als Licht? — Das Licht, das Treue hält.
Wer klingt als Stimme? — Der, der Haltung trägt.
Wer wächst zum Selbst? — Der, der sich selbst erfällt
und nicht auf lockerem, sondern festem Grunde legt.
So spricht der Reigen des großen Wortes, alt und dennoch klar:
„Sei deines Wesens Herr — steh auf, werd wahr.“
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