Adventlichter

von | 10.Dez..2025 | Poesie | 0 Kommentare

Im frühen Licht der Wintertage
erwacht ein leiser, stiller Klang.
Er hebt sich aus der alten Frage,
warum die Welt so dunkel bang.
Ein Funke nur – und doch ein Zeichen,
wie Hoffnung durch die Herzen geht;
wo Kälte Mauern will erreichen,
entsteht ein Raum, der still besteht.
Es leuchten Kerzen, kaum zu fassen,
ihr Schein ist warm, doch unscheinbar.
Sie lehren uns, das Fest zu lassen,
nicht laut – nur so, wie’s früher war.
Die Romantik flüstert: Halte inne,
Ringelnatz lächelt: Bleib versöhnt.
Und Novalis ruft: In deiner Sinne
wird jede Nacht ins Licht getönt.
So stehen wir im Reigen jener,
die einst vom tiefen Frieden sangen,
und tragen weiter, immer schöner,
was Menschenherzen neu verlangen.
Denn Advent ist nicht das Warten,
nicht Kaufen, Lärmen, laute Pflicht,
Advent ist Öffnen jener Pforten,
durch die ein leises Wunder bricht.
Und wer im warmen Kerzenscheine
sein eigenes Licht erkennt und sieht,
der weiß: Wir sind – ob groß, ob kleine –
ein Teil des Lieds, das weiterzieht.

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