Wenn Engel Schach spielten

von | 13.Dez..2025 | Poesie | 0 Kommentare

Der Leib wird von Stille eingenommen, es bildet sich ein Mantel der Dunkelheit um ihn. Doch ist genau das nichts wovor sich zu fürchten ist, ja, manch einer genießt es wohl. Der einzige Lichtblick in solch einer Situation mag einer himmlischen Präsenz ähneln, ja, denn es ist ein Engel. Doch wird man die weißen Figuren abgeben müssen, und mit den schwarzen ins Risiko ziehen, um zerbrochen auf ewig die Eröffnung zu beschuldigen. Inmitten der Partie vermag man einen Engelschimmer zu vernehmen, wie einen Stern inmitten des Nachthimmels, einzigartig wie der Gegenspieler selbst, doch ist er zugleich alles, mit einem Paar von Flügeln versehen. Doch gilt die eigentliche Realisation dem eigen, dem gefallenem Engel, verborgen im himmlischem Mantel. Schlagartig fliegt die Dame übers Brett, im kalten Lichtstrahl ist das Schach zu sehen. Kühl und schauernd begegnet der himmlische Atem dem Gesicht, das Gefühl von Hoffnung liegt in der stickigen Luft. Es sind einzig die Schatten der Figuren, die bleiben wenn dem unausweichlichem die himmlische Ruine zugrunde liegt. Das Brett, ein verwaister Himmel; das Licht, ohne Quelle; die Flügel, ohne Engel: Schachmatt.

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