Der Dirigent

von | 06.Jan.2017 | Poesie | 0 Kommentare

Gestern habe ich gesagt
ich bin der Konzertmeister meines Lebens.

Heute denke ich:
Für mich selbst
bin ICH der Dirigent.
… und schon habe ich losgeträllert…

Dabei fällt mir auf:
Oh weia,
durch das Losträllern
war ich zwischendurch unaufmerksam.

Manchmal
habe ich wohl vergessen
zu dirigieren.

Manchmal
habe ich mir den Taktstock aus der Hand nehmen lassen
und ein Anderer hat dirigiert.

Manchmal
habe ich ihn auch selbst weggelegt,
weil ich einfach keine Lust hatte,
oder weil mir die Musikauswahl gerade nicht gefiel.

Manchmal
war mir einfach “nur” zuhören wichtiger,
da entdeckt man ganz neue Töne.

Gedacht war es ursprünglich wohl so,
dass eine Symphonie draus wird.

….und ich weiß:
Auch mit den schrägen Tönen darunter,
dem Wechsel zwischen Moll und Dur,
auch mit den verschiedenen Tempi
und den fremden Einspielungen

wird eine großartige Symphonie draus werden….

© Anita Namer, 07/2009

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