Die Insel
Hin und wieder rufe ich: “Wartet nur – irgendwann geh ich auf die Insel!”
Ich male sie mir dann in Gedanken – MEINE INSEL dort lebe ich – glücklich und zufrieden. Ich brauche wenig. Essen, Kleidung, ein Dach über den Kopf. Ich lausche der Brandung, sitze da und träume. Blinzle in die Sonne, fühle das Streicheln des Windes auf meiner Haut rede mit den Fischen, den Vögeln, den Wolken, dem Meer oder mit dem, der mitkommt?? Tanze, lache, singe, male, musiziere, bastle, schwimme, hüpfe…. und lebe, lebe, lebe.
Dann kommen sie, die Kommentare: HA!! Du gehst ja doch NIE !!! Was würdest du tun, wenn du krank wirst? Wovon würdest du leben? Das würde dir bald langweilig werden!!!
Und doch träume ich von der Insel – MEINER INSEL. Ich weiß, ich hätte den Mut. Vielleicht gehe ich wirklich irgendwann. Bis dahin weiß ich: Hin und wieder bin ich bereits auf meiner Insel. Sie existiert bereits IN MIR.
© Anita Namer 09/2009 |
Anmerkungen zum Gedicht:
Es ist schon erstaunlich, wie sehr wir vom “Sicherheits-Denken” geprägt sind. Bevor wir irgendetwas unternehmen, wird sorgfältig jedes “Für und Wider” abgewägt. Wirkliche “Sicherheit” oder “Gewissheit” gibt es für nichts – FÜR ABSOLUT GAR NICHTS – auf der Welt. Wir wissen nicht mal – ob wir in einer Stunde noch leben und meistens – kommt es sowieso anders, als man denkt. Voll Vertrauen – in das Leben – jede Minute SO leben – als wäre es unsere letzte, das wär`s. Mit Abenteuerlust, Entdeckerdrang, Lerneifer und Freude…..natürlich verantwortungsvoll – aber doch mit allem, was IN UNS IST – und mit allem, was IN UNS STECKT oder noch stecken könnte. LEBEN.
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