Liebende Stille

von | 29.Jan.2017 | Poesie | 0 Kommentare

Gedanken wirbeln durch den Kopf

Sie vernebeln die Sinne und die Sicht

Dann packt mich das Leben bei meinem Schopf

und ich falle auf den Grund ohne Licht

Alles wird wieder gut beruhige ich mich

Doch es wird nicht wieder

Die Tage vergehen, alle sehen nur sich

Und mir schmerzen alle Glieder

Ich komm hier nicht raus was soll ich nur tun

Sind meine Gedanken an guten Tagen

Meistens jedoch will ich einfach nur Ruhen

Und mich über mein Leben beklagen

Am Anfang habe ich mich gewehrt

Wenn die Dunkelheit mich zu sich rief

Doch jetzt scheint mir das verkehrt

Sie sitzt wohl doch schon zu tief

Zu Beginn fing ich an, um mich zu schlagen

Ich weinte und kreischte, schwieg und biss

Und wenn sie versuchte mich zu tragen

Entfloh ich ihr als ob sie Satan hieß

Nun also liege ich hier

Erfüllt von der dunklen Seite in mir

Ich will nichts mehr sehen, auch nichts mehr hören

Ich lasse mich durch nichts hier mehr stören

Wer will schon ein Leben mit Stress und Sorgen

Die Leere sie füllt mich ganz doch aus

Ich mache mir keine Gedanken um Morgen

In der Dunkelheit bin ich Zuhaus

Ich bin frei und gefangen

Keine Gefühle beklammen

Meine Sinne und nebeln sie ein

Ich kann einfach nur mein sein

Die Gedanken ersetzt durch Leere

Bereichern alle meine Meere

Sie war und ist meine Sintflut

Sie weckt den Frieden der in mir ruht

Dank ihr konnte ich fliehen

Und mich dem Ballast entziehen

Den unsere Welt uns aufzwingt

Und Loblieder dazu singt

Sie beuten uns aus und behandeln uns schlecht

Zum Mindestlohn. Ist das gerecht?

So lieg ich nun hier und fühle nicht

Ich blicke in kein helles Licht

Ich sterbe und ich lebe nicht

Und doch schrieb ich hier dies Gedicht

Wie ist es möglich, fragst du dich?

Das hier geht nicht nur um mich

Es geht um dich und mich

Um uns und wir

Um euch und sich

Um alles hier

Das alles was wir haben

Die Welt voller Last

Voller Kummer und Versagen

Mit all dem Ballast den du hast

Das alles zu tragen ist viel zu schwer

Das schaffe ich alleine nicht mehr

Deshalb liege ich hier und warte auf dich

Den einen, die eine oder einfach nur ich

Ich weiß es noch nicht

Ich warte auf die Eine/den Einen, die/der sich neben mich legt

Und dann nicht mehr wegbewegt

Ich brauche kein Licht

Ich brauche nur dich

Dich die/der nicht versucht mich zu retten

Die/Der mich auch nicht will wegschleppen

Ich brauche kein mich

Ich brauche nur dich

Die die/Der der Stille genießt

Und die/der, wenn sie/er die Augen aufschließt

Mich anblickt und dann wieder nicht

Ich brauche nur dich

Und du brauchst nur mich

Zusammen bezwingen wir die Leere

Wir segeln über alle Meere

Spüren den Wind auf unseren Wangen

Müssen um nichts in der Welt bangen

Wir werden liegen auf heißem Sand

Gebunden sein durch ein starkes band

Von leere und Gefühlstaubheit gelöst

Uns ganz der Liebe entblößt

Denn wenn wir dort liegen

Nur wir zwei

Werden wir lieben

Und dann sind wir frei

~KMB

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