Ach, Freund

von | 20.Aug.2021 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Ach, Freund

 

Du hast uns fraglos unsere Tage

Versüßt, um mit mir nachzusinnen,

Ob nicht bei weiterer Seelenlage

Die Zukunft ließe sich beginnen.

 

Täglich verzogen sich Mundwinkel,

Wenn ein Held zum Denkschein führte,

Mancher gottverdammte Pinkel

Sich einfand – und sich doch zierte.

 

Ach, wir wollten saubere Ufer,

Gestade ohne Zeitgeistmüll,

Nicht immer nur einsame Rufer,

Die zwischen Kamera und Tüll.

 

Allein, nach Seelenlagen fragen

Brauchte es Mut auch zur Genesung,

Denn mit von Dir gestellten Fragen

Blieb freier Geist die erste Lesung.

 

Ich bin Dir dankbar für die Tage,

Die Du mich früh begleitest hast,

Damit die Neugier nicht verzage,

Verwirbelt in Tagesunrast.

 

Denn bei täglichem Abendschmaus

Fanden wir suchend jene Worte,

Welche uns führten hoch hinaus,

Entschleierten so die Retorte.

 

Ja, so gelang der Freiheitswille

Sich bald zu mehren ohne Zwang,

Nahm leicht hinweg die Rosabrille,

Brachte uns in den Lebensgang.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2021

 

*

Rate this post

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Share This