Ach, wie gefährdet sind wir doch!
Die Welt seh’ ich mit anderen Augen,
Wenn sie bedroht darniederliegt,
Viren ihr Leben wild wegsaugen,
Der Tod um jede Ecke biegt.
Das ist der Liebe schwerste Zeit,
Weil Nähefreuden eingeschränkt
Und überall nur Tod und Leid,
Weil nichts auf Rettung hin uns lenkt.
Ach, wie gefährdet sind wir doch,
Wie ungeahnt bricht Krankheit ein!
Wir tragen jetzt ein schweres Joch –
Und wollen doch nicht Sklave sein!
Wie aber bleibt man damit Herr,
Wenn weiterhin die Zahlen steigen,
Wir fürderhin ohne Gewähr
Fliehen nur dem Todesreigen?
Wir dürfen uns nicht angewöhnen
Auf Pandemien auszuruhen,
Uns gar mit Viren auszusöhnen
Und ignorieren Todestruhen.
Die Angstzeit, sie bleibt uns nur ewig,
Wenn wir uns nicht dagegen wehren.
Kein Sensenmann wird dadurch ledig,
Dass wir ihn auch noch hoch verehren.
Mensch, zähme Deine bösen Drachen,
Treib’ sie zurück in ihre Schranken!
Dann kannst Du wieder freier lachen –
Die Nachkommen werden’s Dir danken.
©Hans Hartmut Karg
2020
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