Adelung
Der Mensch adelt sich nicht durch Urteile,
Nicht durch Fordern, Verlangen und Wollen,
Sondern durch sein schätzendes Verweilen,
Durch Verzeihen und liebendes Wohlwollen.
Er darf sich nicht dorthin treiben lassen,
Wo Beziehungsmüll sein Gemüt verbaut,
Sollte sich lieber mit jenen Dingen befassen,
Bei denen das Glück auf ihn schaut.
Das Adeln beginnt mit der Fähigkeit,
Nicht alles als bare Münze zu nehmen.
Im Nachdenken wertet er auf seine Freiheit,
Für Abwertendes kann er sich schämen.
Das ist ja die Größe im Menschengeschlecht,
Dass den Tisch wir miteinander bereiten,
Nur das aufnehmen, was gut und gerecht,
Weil wir genießen – und nicht streiten.
©Hans Hartmut Karg
2024
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