Alles hat seine Zeit
Die Älteren, die wissen schon,
Dass Lebenszeit einmalig’ Lohn
Für uns, wo Menschen war’n bereit
Zu hören auf die spätere Ewigkeit.
Da ist Lieben, Geliebtwerden,
Verlassen und verlassen werden,
Sich immer wieder ausleben, einleben,
Um nach dem Liebesglück zu streben.
Die Sehnsüchte gilt’s zu erspüren,
Sich aus den Augen nicht verlieren,
Mitunter das Vertraute abzutrennen,
Versuchen, Wertschätze zu erkennen.
Und dann ist da ja noch die Zunge:
Man will das Schlanke und das Junge,
Denn man weiß, alles ist geliehen,
Darum muss man sich selbst bemühen,
Sich von Vertrautem weg zu sinnen,
Um mit dem Neuen Neues zu beginnen,
Weil Leben suchend bleiben muss
Und Dauerfreiheit gibt nicht jeder Kuss.
Da gilt es schon den Geist zu schärfen,
Das eig’ne Glück selbst zu entwerfen,
Damit man nicht das Ohr den Nöten leiht,
Sondern sich bringt in eine bessere Zeit.
Die Welt gilt es dann breit zu sehen,
Wenn man sich nicht im Zeitgeist lässt nur stehen,
Sondern die Neugier sich aufmacht und dazu bereit,
Krieg zu verhindern und vermeiden tiefes Leid.
©Hans Hartmut Karg
2020
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